Cow Power beschreibt die Herstellung nutzbarer Energie aus Kuhdung. Die gewonnene Energie lässt sich z.B. in der Fertigungsindustrie, aber auch in Rechenzentren verwenden.
Der Prozess funktioniert folgendermaßen: Jede Kuh produziert jeden Tag sage und schreibe bis zu 20 kg Dung pro Tag. Dieser wird in einen Faulbehälter ohne Luftzufuhr geführt, in dem Bakterien den Dung in Methan und andere Beiprodukte umwandeln. Durch den Druck, der bei der Expansion des Gases entsteht fliesst das Biogas durch eine Leitung, die eine Maschine antreibt, die wiederum einen Generator betreibt. Der daraus entstandene Strom wird in das öffentliche Netz geleitet – beispielsweise bei einem Stromversorger in den USA (Central Vermont Public Service). Ganz nebenbei unterstützt die durch den Generator produzierte Wärme im Faulbehälter den Gärungsprozess. Eines der Beiprodukte ist im Übrigen geruchloser, kompostierter Dung, der als Tiereinstreu Verwendung findet.
Diese Energie ist auch für die IT geeignet. HP hat in 2010 an einer Konferenz zum Thema »Energie Nachhaltigkeit« ein White Paper vorgestellt, in dem es um die theoretische Möglichkeit geht, Data Center mit der Energie aus Dung gewonnener Energie zu versorgen (»Design of farm waste-centered demand-driven supply side infrastructure for data centers«). In dem Report ist dargelegt, wie eine Milchfarm mit 10.000 Milchkühen ein MW (Megawatt) an Energie liefern kann, was ausreicht, um ein Rechenzentrum zu betreiben. Auch hier gibt es den Zusatznutzen der Abwärme zur effektiveren Kompostierung.
Kleine Umwelt-/Klimakunde: Laut United Nations entfallen 20 Prozent des weltweit produzierten Treibgases auf das Methan aus Viehbestand. Ausserdem ist Methan zwanzigmal stärker in seiner Wirkung als Karbondioxid. Damit ist Methan laut vorsichtigen Schätzungen in zweistelligem Prozentbereich mit beteiligt am Global Warming und die Umwandlung der Gase in Energie kann diesen Effekt deutlich mildern.