Die Abkürzung SDP kann für zahlreiche Dinge stehen, von denen in Speicher- und Netzwerklösungen nur wenige von Bedeutung sind:

In Infiniband-Netzen steht es für Sockets Direct Protocol. Es handelt sich um ein Bytestrom-Transportprotokoll, das das verbreitete Transmission Control Protocol (TCP) nachahmt. Dabei stellt es eine einheitliche Socketschnittstelle zur Verfügung (ein Socket ist eine API zwischen Betriebssystemen und Netzwerkprotokollen). Damit können socketbasierte Applikationen über diese Abbildung von Standard-Socket-Operationen für PC-Netze auf alle Operationen und Vorteile der InfiniBand-Architektur zurückgreifen – ohne dass die Hersteller der Software sie Infiniband anpassen müssen. Die InfiniBand Trade Association spezifizierte das Protokoll, um möglichst schnell Software für ihre Technik präsentieren zu können.

In der Internet-Telefonie (Voice over IP, kuz VoIP) steht SDP für das Session Description Protocol. Es verwaltet die Kommunikationssitzungen der IP-Telefonie und wird beispielsweise zusammen mit dem VoIP-Standard SIP eingesetzt. Das SDP handelt die erwendeten Transportprotokolle und Codecs zwischen den verbundenen Endpunkten aus.

In der modernen Telekommunikation, die IP-Dienste, Sprache, Fernsehsignale und mehr integriert (Das in den Medien oft genannte »Triple Play« ist nur ein Ausschnitt dieser konvergenten Dienste), steht der Begriff für die Service Delivery Platform. Diese ist eine einheitliche Programmierschnittstelle, die den unterschiedlichen Anwendungen bestimmte Dienste (Services) zur Verfügung stellt und dabei die Applikationen mit der Dienstinfrastruktur verbindet (etwa Billing-Systeme, Rechnungswesen, Filmauslieferung und dergleichen).

Übrigens steht die Abkürzung für mehrere Parteien (in Ostdeutschland, der ehemaligen Tschechoslowakei, in Bosnien-Herzegowina, der Türkei, Finnland und Großbritannien), für die ehemalige Währung Sudanesisches Pfund, für den Satz des Pythagoras und viele weitere Anwendungen beispielsweise in Sport, Physik, Chemie und Mathematik.