Telekom stellt De-Mail für Privat- und Geschäftskunden ein

De-Mail-Informationsportal (Bild: 1&1 De-Mail GmbH)

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De-Mail-Informationsportal (Bild: 1&1 De-Mail GmbH)

In einem Jahr beendet die Telekom den E-Mail-Dienst De-Mail, der 2011 sogar durch ein eigenes De-Mail-Gesetz ermöglicht wurde. Entsprechende Kündigungen an Unternehmenskunden werden in diesen Tagen verschickt. Privatkunden sollen in diesem Monat ebenfalls informiert werden. Ein Sprecher der Telekom bestätigte gegenüber ECMguide.de den Bericht von Spiegel Online, in dem das Aus von De-Mail bei der Telekom beschrieben wird. In den Kündigungsschreiben an die Geschäftskunden heißt es, man habe sich »strategisch entschieden, den De-Mail-Dienst aufgrund fehlender Wirtschaftlichkeit nur noch bis Ende August 2022 anzubieten«. Laut dem Spiegel-Online-Bericht war die Zahl der registrierten Privatnutzer zuletzt offenbar sechsstellig, die der Geschäftskunden im fünfstelligen Bereich und der Verlust in zehn Jahren bei hunderten Millionen Euro.

Ziele der De-Mails: Sicherheit, Vertraulichkeit und Nachweisbarkeit

Durch das De-Mail-Gesetz sollten Dienste entstehen, die einen sicheren, vertraulichen und nachweisbaren Geschäftsverkehr für jedermann im Internet sicherstellen. Behörden waren sogar verpflichtet, Zugänge dafür einzurichten, was aber nur schleppend geschah. Insgesamt ist das Angebot an De-Mail-Diensten nicht sonderlich attraktiv. Inzwischen gibt es für viele Anwendungen auch interessante Alternativen, die beispielsweise durch Verschlüsselungs- und E-Signatur-Verfahren sowie standardisierte und technische Methoden wie E-Rechnungsverfahren lösbar sind. Hinderlich war für De-Mail sicherlich auch, dass Nutzende eigene E-Mail-Adressen mit der Endung -.de-mail.de einrichten mussten.

Übernahme der De-Mail-Konten möglich

Möglich ist das Eröffnen von De-Mail-Konten noch bei der United-Internet-Tochter GMX, wo für Standard-De-Mails keine Kosten anfallen. Damit können sich Nutzende beispielsweise Renteninformationen und Rentenbescheide per De-Mail zustellen lassen. Laut dem Geschäftsführer von GMX und WEB.DE Jan Oetjen sei man mit der Telekom im Gespräch, deren De-Mail-Konten unterbrechungsfrei fortzuführen. Wichtig seien dafür allerdings »die weitere staatliche Unterstützung sowie die Ausweitung der Nutzung«. Neben GMX bietet auch Mentana Claimsoft offiziell noch De-Mail als Produkt an.

About the Author: Annette Stadler

Annette Stadler ist IT-Journalistin und leitet das Online-Portal ECMGUIDE.