KMU-Förderprogramm »Digital Jetzt« gestartet
Seit Montag dieser Woche können kleine und mittlere Unternehmen (KMU) wie etwa Handwerksbetriebe Anträge auf Zuschüsse aus dem neuen Förderprogramm »Digital Jetzt« stellen. Damit unterstützt das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) Investitionen in digitale Technologien und in die Qualifizierung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu Digitalthemen. Ziel des neuen Programms ist, die Digitalisierung der Geschäftsprozesse zu fördern, neue Geschäftsmodelle für KMU zu erschließen und die Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit der Unternehmen langfristig zu sichern. Darüber hinaus sollen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter befähigt werden, die Chancen der Digitalisierung zu erkennen, zu bewerten und Zukunftsinvestitionen im Unternehmen anzustoßen.
Für Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier ist das ein weiterer wichtiger Schritt, um den Mittelstand bei der Digitalisierung zu stärken: »Die Corona-Krise hat uns in vielen Bereichen einen Digitalisierungsschub gegeben, zugleich aber natürlich auch die Lücken deutlich gemacht. Wir unterstützen daher den Mittelstand mit einem weiteren Investitionszuschuss bei der Digitalisierung. Denn Lücken bei der Digitalisierung dürfen nicht zum handfesten Wettbewerbsnachteil für kleine und mittlere Unternehmen werden. Neben den Angeboten der 26 Mittelstand 4.0-Kompetenzzentren starten wir mit ‚Digital jetzt‘ ein neues Förderprogramm und stellen Zuschüsse zu den Investitionskosten bereit, wenn Unternehmen sich entscheiden, auf digitale Geschäftsprozesse umzustellen. Wir wollen so dazu beitragen, dass unsere Unternehmen langfristig fit sind und bleiben für die Herausforderungen der Digitalisierung.«
Förderquoten nach Mitarbeiterzahl gestaffelt
Das neue Förderprogramm läuft bis Ende 2023. Insgesamt stehen für das Programm 203 Millionen Euro zur Verfügung – davon 40 Millionen Euro bis Ende 2020. Die Förderquote der Investitionskosten ist nach Unternehmensgröße gestaffelt. Bei KMU bis 50 Mitarbeiter beträgt die Förderquote bis zu 50 Prozent, bei KMU bis 250 Mitarbeiter bis zu 45 Prozent und bei KMU bis 499 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bis zu 40 Prozent. Diese Förderquoten sollen die Herausforderungen der Corona-Krise abfedern; ab 1. Juli.2021 verringern sich die Förderquoten um jeweils 10 Prozentpunkte.
Die Förderung kann sich ferner auf Grundlage berechtigter Bonusprozentpunkte um bis zu 20 Prozentpunkte erhöhen. Bonusprozentpunkte sind beispielsweise für Investitionen in die IT-Sicherheit oder in strukturschwachen Regionen vorgesehen. Die maximale Fördersumme beträgt 50.000 Euro pro Unternehmen, bei Investitionen von Wertschöpfungsnetzwerken kann sie bis zu 100.000 Euro pro Unternehmen betragen. Der Eigenanteil, den das Unternehmen selbst zur geplanten Digitalisierungsinvestition beisteuern muss, kann über Kredit- und Beteiligungsprogramme gefördert werden.
Ricoh unterstüzt Beantragung
Unternehmen, die bei der Beantragung des Programms und Projektumsetzung Unterstützung suchen, erhalten diese beispielsweise von Ricoh. Im Rahmen des Förderprogramms »go-digital« des BMWi, auf dem das neue Programm Digital jetzt aufbaut, ist Ricoh ein autorisiertes Beratungsunternehmen. So können Unternehmen über go-digital eine geförderte Beratung erhalten und im Anschluss einen Zuschuss für die geplanten digitalen Investitionen über Digital jetzt beantragen.
»Der Mittelstand als Motor der deutschen Wirtschaft muss sich jetzt mehr denn je digital und damit zukunftsfähig aufstellen. Das neue Förderprogramm des BMWi ist daher eine sehr wichtige und richtige Initiative, denn bei der Anpassung an das ‚New Normal‘ wird es maßgeblich darauf ankommen, wie konsequent der Mittelstand auf Digitalisierung setzt«, meint Ingo Wittrock, Director Marketing bei Ricoh Deutschland. »In Krisenzeiten ist es entscheidend, strategisch zu denken und zu handeln, um für die Zukunft gerüstet zu sein. Förderprogramme sind eine große Chance, lang geplante Digitalprojekte konkret und schnell anzuschieben, die jedoch häufig ungenutzt verstreicht. « Dabei seien gerade geschäftskritische Bereiche wie die Rechnungsverarbeitung oder die Personalverwaltung Paradebeispiele für Prozesse, die sich relativ problemlos digitalisieren lassen.