Ovum skizziert die Stellung von Cloud-ECM-Anbietern
Nicht ganz so bekannt wie andere Marktführer ist hierzulande Hyland, der mit »OnBase« eine Enterprise-Information-Plattform mit über 300 Modulen anbietet. Onbase ist on-Premises sowie bereits seit 14 Jahren in der Cloud verfügbar, wo sie über 700 Kunden zählt. In der Entscheidungsmatrix berücksichtigt Ovum noch nicht, dass Hyland das Perceptive-Portfolio von Lexmark übernommen hat, welches wiederum dem Kofax-Bereich unterstellt war. Kofax soll nach Willen des Investors jedoch gemeinsam mit Readsoft als eigenständiges Unternehmen agieren.
IT-Konzerne IBM und Microsoft liegen mit vorne
Ein weites ECM-Portfolio mit Lösungen wie »Content Foundation on Cloud«, »Content Navigator«, »Case Manager on Cloud«, »Datacap on Cloud«, »Watson Explorer Enterprise Edition« und »Enterprise Records on Cloud« bescheinigt Ovum IBM. Die Lösungen sind miteinander koppelbar und können über verschiedenste Cloud- und On-Premises-Varianten genutzt werden.
Ovum zählt auch Microsoft mit »SharePoint« und »Office 365« zu den Marktführern, da sie eine große Kundenbasis in der Cloud haben. Jedoch räumt Ovum ein, dass längst nicht alle Kunden die ECM-Funktionen nutzen, die viele Branchenkenner häufig eher als rudimentär einstufen.
Opentext hat Documentum gut integriert
OpenText ist als einziger Anbieter mit zwei Produktlinien in der Entscheidungsmatrix vertreten. Während »Content Suite« aus Opentext selbst hervorgeht, stammt »Documentum« aus der Akquisition von DELL. Marktbeobachter waren zu Beginn skeptisch, ob Opentext die Integration von Documentum meistern kann. Inzwischen ist die Kritik abgeflaut. Ovum lobt sogar das Eingliedern und die Weiterentwicklung von Documentum und hebt die so gewonnene Produktreihe »LEAP« hervor, die serviceorientierte Lösungen für bestimmte Anwendungsfälle liefert.
Zwar ist Oracle auch hierzulande ein großer IT-Player, doch als ECM-Anbieter agiert er zumindest für die Öffentlichkeit kaum sichtbar. Nicht berücksichtigt sind bei Ovum viele deutsche und europäische Anbieter wie Docuware, Fabasoft und SER, die ebenfalls ECM-Cloud-Lösungen bereitstellen. So arbeiteten beispielsweise Ende des dritten Quartals 2017 insgesamt 39.408 Anwender in 1.021 Unternehmen mit »DocuWare Cloud«.
Basis der ECM-Cloud-Nutzung
Möglich wird die Nutzung aus der Cloud durch die Entwicklung, dass seit ein paar Jahren große ECM-Suiten immer mehr aufgebrochen werden und vermehrt lösungs- und service-basierte Angebote im ECM-Bereich entstehen. Nach Ansicht Ovums gibt es bereits viele cloud-basierte ECM-Lösungen in der Cloud, die Anwender für ihre Nutzung als Alternative zu On-Premises-Lösungen in Betracht ziehen sollten.
Das Marktforschungsunternehmen bewertet die Cloud als wichtiges Element der digitalen Transformation. Die großen Vorteile sieht es in der Absicherung des Contents und in der Kosteneffizienz, da Unternehmen nur das zahlen, was sie auch nutzen und keine teure Infrastruktur bereithalten müssen. Zu ECM zählt Ovum für diese Entscheidungsmatrix die Disziplinen: Dokumentenmanagement, Zusammenarbeit, Records Management, Erfassen und Scannen, Prozessmanagement und Suche, die durch Zugriffsrechte-Management und Inhaltsanalyse unterstützt wird. Wichtig für die interne und externe Zusammenarbeit ist die Möglichkeit, Dateien auszutauschen. Daher nehmen viele ECM-Anbieter Dateitauschsysteme in ihre Lösungen auf. Gleichzeitig bemühen sich Anbieter von Dateitauschsystemen wie Box, im ECM-Bereich Fuß zu fassen. Bei der Auswahl eines ECM-Systems sollten Anwender aber auch darauf achten, wie gut Drittsysteme in die ECM-Lösung integrierbar sind.