E-Mails sind nach wie vor Fluch und Segen zugleich
Seit der Einführung der E-Mails vor rund 32 Jahren ist es immer wieder dasselbe: E-Mails können im Büroalltag eine echte Plage sein. Fast jeder ärgert sich dann und wann über sie. Eine Studie von Adobe ergab indes: Das Problem sind weniger die E-Mails an sich, sondern der falsche Umgang mit ihnen.
Der erste und häufigste Fehler ist, eine E-Mail zu schreiben, wenn man keine schreiben sollte: Jeder vierte deutsche Büroangestellte ärgert sich regelmäßig über E-Mails, weil ein persönliches Gespräch deutlich besser gewesen wäre. 17 Prozent sind ebenfalls genervt von Kollegen, die ständig »Allen Antworten«, obwohl der E-Mail-Inhalt gar nicht für alle bestimmt bzw. relevant ist.
Auch den Vorgesetzten bei allem und jeden in Kopie zu setzen (15 Prozent), weitergeleitete Mails, die man längst erhalten hat (13 Prozent), und Kritik oder negatives Feedback via E-Mail (acht Prozent), kommen bei den Deutschen nicht allzu gut an. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Adobe-Studie, für die europaweit mehr als 3.000 Büroangestellte befragt wurden.
Deutsche haben andere Strategien gegen überfüllte Postfächer
Einer der größten Nerv-Faktoren ist nicht zuletzt die zunehmende E-Mail-Flut: Wenn das Postfach mal wieder überzuquellen droht, wird die E-Mail schnell zum echten Zeitfresser. Um dem entgegen zu wirken, haben sich 81 Prozent der Deutschen eine Strategie zurechtgelegt. 38 Prozent reagieren sofort auf eingehende E-Mails, um erst gar keinen Mail-Stau im Postfach aufkommen zu lassen. Nicht gelesene Newsletter werden von 35 Prozent regelmäßig abbestellt.
Bei mehr als jeden Fünften hat es sich bewährt, nur die letzte E-Mail im Posteingang zu belassen – alle anderen werden gelöscht oder in entsprechende Ordner sortiert. 16 Prozent nutzen Filter oder Tags, um die Mail-Flut von vornherein einzudämmen.
Trotz allem: E-Mail bleibt einer der wichtigsten Marketing-Kanäle
Trotz aller Widrigkeiten spielt die E-Mail im privaten und beruflichen Umfeld nach wie vor eine zentrale Rolle. Für jeden fünften deutschen Büroangestellten ist sie auch heute noch das bevorzugte Kommunikationsmittel, um sich mit Kollegen auszutauschen. Mehr als vier Stunden verbringen sie täglich damit, ihre privaten und beruflichen E-Mails zu checken.
Für das Marketing bleibt die E-Mail damit auch in Zeiten von Snapchat und boomender WhatsApp-Kommunikation ein relevanter Kanal, um potenzielle Interessenten zu erreichen. Und mehr noch: Für 55 Prozent der Deutschen ist sie sogar der bevorzugte Weg, um von einer Marke kontaktiert zu werden. Und das am liebsten mobil, denn mehr als zwei Drittel (69 Prozent) lesen ihre E-Mails regelmäßig auf dem Smartphone.
Wann Deutsche Werbe-Mailings tatsächlich öffnen
Damit die Werbe-Mail auch wirklich geöffnet und gelesen wird, muss sie jedoch den gestiegenen Anforderungen der Verbraucher gerecht werden. Knapp jeder zweite Deutsche (45 Prozent) ist beispielsweise genervt, wenn zu häufig E-Mails von ein- und derselben Marke reinkommen. Zu lange und schlecht geschriebene Mailings sind für 33 Prozent der Grund, die digitale Post umgehend im Papierkorb zu versenken.
Ähnlich sieht es bei den E-Mails aus, die auf dem Smartphone empfangen werden: Für jeden vierten Deutschen (26 Prozent) ist es ein absolutes »No-Go«, wenn er erst endlos scrollen muss, um die gesamte E-Mail lesen zu können. Aber auch ein sperriges, nicht mobiloptimiertes Layout (22 Prozent) und lange Ladezeiten (17 Prozent) tragen dazu bei, dass deutsche Nutzer negativ aufs E-Mail-Marketing reagieren.
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