Print 4.0 soll der Megatrend in Düsseldorf werden
Wenn es um die Druck- und Medienfachmesse »drupa« geht, die ab 31. Mai 2016 für sage und schreibe elf Tage (!) bis zum 10. Juni ihre Tore öffnet, dann sind fast Superlative angesagt, wie man sie eigentlich nur von der Hannoveraner IT-Messe CeBIT her kennt: 300.000 Besucher werden dieses Jahr erwartet (314.000 kamen 2012), und auf die Besucher warten über 1.650 (2012: 1.850) Unternehmen in 19 Messehallen.
Der Andrang auf der kommenden »drupa 2016« ist typischerweise deshalb so groß, weil die Druck- und Medienbranche nicht so extrem schnelllebig wie die IT-Industrie ist. Deshalb findet die Drupa denn auch nur alle vier Jahre statt. Aber hier wollen dann die entsprechenden Firmen allesamt richtig auftrumpfen.
Der 4-Jahres-Turnus ist allerdings Geschichte. Auch diese Branche wird etwas schnelllebiger, und so hat man sich zu einem auf drei Jahre verkürzten Turnus entschieden. »Es ist unser Ziel, die Besuchermarke von 2012 für 2016 in etwa wieder zu erreichen«, sagte Drupa-Direktorin Sabine Geldermann kürzlich bei einer Pressekonferenz in Düsseldorf. Die Zeichen für eine hohe Besucherzahl der Drupa stünden nicht schlecht.
Megatrend auf der Drupa 2016 wird Print 4.0 sein
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Unter dem Motto »touch the future« will die Drupa die Innovationskraft der Branche in den Fokus rücken und Zukunftstechnologien eine Plattform geben. Im Zentrum stehen vor allem Zukunfts- und Highlight-Themen wie Print, Packaging-Production, Multichannel, 3D-Printing, Functional-Printing oder Green-Printing. »Mit dieser strategischen Neuausrichtung und ihrer Fokussierung auf die Zukunfts- und Highlight-Themen liegen wir offensichtlich richtig«, erläutert Werner M. Dornscheidt, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe Düsseldorf. »Denn die Resonanz der internationalen Zulieferindustrie ist sehr gut – was angesichts des schwierigen Marktumfeldes nicht unbedingt zu erwarten war.«
Der Megatrend auf der Drupa 2016 wird Print 4.0 sein, wie Claus Bolza-Schünemann, Vorsitzender des drupa Komitees und Vorstandsvorsitzender von Koenig & Bauer erklärt: »Print 4.0 ermöglicht die Individualisierung und Personalisierung im Digitaldruck. Für hochwertige Verpackungen oder für die rasch wachsende Vielfalt von Lösungen im industriellen und funktionalen Druck ist diese digitale Vernetzung von Maschinen und Systemen die Lösung und gleichzeitig Garant für Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit. Print 4.0 ist der Megatrend der Drupa 2016, das lässt sich schon jetzt ganz klar erkennen.«
Umfangreiches fachliches Rahmenprogramm
Das fachliche Rahmenprogramm mit seinen Bausteinen »drupa innovation park«, »drupa cube«, den Marken »PEPSO« (Printed Electronics Products and Solutions), »3D fab + print« und dem »touchpoint packaging« ist eine wichtige Bereicherung, und dürfte den unterschiedlichen Besucherzielgruppen einen echten Zusatznutzen bieten.
Eines der wichtigsten Highlight-Themen der Drupa 2016 ist packaging production. So wird der Verpackungsmarkt aktuellen Prognosen zufolge bis 2018 auf 985 Milliarden US-Dollar ansteigen. Eine eigene Sonderschau, der touchpoint packaging mit rund 20 teilnehmenden Ausstellern, spiegelt diese Marktrelevanz wider. Dieses Sonderforum in Halle 12 (Stand B53) wird in enger Zusammenarbeit mit der european packaging design association (epda), Europas führendem Verband von Marken- und Verpackungsagenturen, konzipiert und durchgeführt.
3D-Druck ist zweifelsohne Highlight-Thema
Ein weiteres Highlight-Thema der Drupa ist 3D-Druck. Das Potenzial dieser additiven Fertigungstechniken in vielen vertikalen Märkten ist nicht zu unterschätzen. »Vor allem das Ersatzteilgeschäft im Maschinenbau oder das Packaging-Design bieten große Chancen für Maschinenbauer, Anwender aber auch Druckdienstleister«, sagt Drupa-Direktorin Sabine Geldermann. Der touchpoint 3D fab+print in Halle 7A (Stand C41) spiegelt dieses Spektrum wider. Im Rahmen dieser Sonderschau wird aktuelle State-of-the-Art-Technologie ebenso präsentiert wie Visionen und spannende Best-Practice-Cases. Technologieanbieter & Anwender, Aussteller & Besucher, Visionäre & Praktiker können hier im Dialog aufeinandertreffen und dieses spannende Thema vorantreiben.
Ein weiteres großes Zukunftsthema auf der Drupa 2016 ist funktionaler Druck. Weltweit gibt es viele Anwendungsbeispiele für Printed-Electronics. Touch-Sensoren auf Möbeloberflächen, Bluetooth-Lautsprecher aus Papier oder leitfähige Tinten sind dank innovativer Drucktechnologien keine Science Fiction mehr. Die Drupa 2016 greift dieses Highlight-Thema gleich an mehreren Stellen auf.
»drupa innovation park« mit neuen Lösungen von Startups
Impulsgebende Innovationen und Business-Cases rund um prozessorientierte Print- und Publishing-Lösungen stehen im Mittelpunkt des »drupa innovation park« (dip), in dem sich junge Unternehmen und Startups, aber auch Global-Player mit zukunftsweisenden Lösungen präsentieren. Für die Besucher hat der dip in Halle 7.0 den unschlagbaren Vorteil, auf einer überschaubaren Fläche richtungsweisende Innovationen, Lösungen und Geschäftsbeispiele erkunden zu können. Präsentationen, Vorträge und Interviews in der »dip energy lounge« runden das Angebot der ca. 130 Aussteller ab.
Der »drupa cube« geht unter dem Motto »Entertaining, Educating, Engaging« mit einem neuen Ansatz an den Start. Im Fokus dieses Event- und Kongressprogramms (Halle 6, Stand D03) stehen die Innovationskraft von Print und die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten gedruckter Produkte quer durch die unterschiedlichsten Industrien und Lebensbereiche. Als Innovationspartner konnte die international tätige Medici Group um Gründer und CEO Frans Johannsson gewonnen werden.
Johannsson hat mit seinem Buch »Der Medici Effekt« für viel Furore gesorgt, und steht seitdem für das Denken und Handeln außerhalb fest gesteckter Grenzen und das »Out-of-the-box-Prinzip«. Neben seinen beiden Keynotes am 31. Mai und 2. Juni stehen rund 40 Vorträge internationaler Experten auf dem Programm.
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