Kyocera hat mit Ceyoniq Großes im DMS- und ECM-Markt vor
Kyocera etabliert Geschäftsbereich DMS/ECM
Ab April startet Kyocera Document Solutions mit einem 16-köpfigen Team den Geschäftsbereich DMS/ECM, das unter der Leitung von Dietmar Nick steht. »Uns geht es vor allem darum, das Thema `Digitale Transformation` im Mittelstand zu etablieren und hier einfache und schnelle Lösungen für die Digitalisierung dokumentenintensiver Prozesse anzubieten«, so Nick. Gerade der Mittelstand nutze noch bei weitem nicht alle Potenziale, die sich durch digitalisierte dokumentenintensive Prozesse ergeben.
Interessant ist vor allem der sportliche zeitliche Rahmen, den Kyocera für die Abwicklung von Mittelstandsprojekten anstrebt. Während ECM-Projekte selbst im Mittelstand häufig rund zwölf bis 18 Monate dauern, sieht Kyocera deutlich kürzere Zeiten vor: »Wir wollen vom Erstgespräch bis zur Umsetzung nicht mehr als drei Monate vergehen lassen, und veranschlagen drei Beratungs- und drei Implementierungstage. Kostensenkende Effekte sind bereits nach sechs Monaten in konkreten Zahlen zu erwarten«, erklärt Nick, der diesen Zeitrahmen bereits bei Kunden getestet habe. Der Prozess wird laut Kyocera zu 100 Prozent über den indirekten Vertrieb ablaufen, der zunächst mit 15 bis 20 sogenannten »Leuchtturm-Händlern« bestückt wird.
CeBIT ist Plattform für Kyocera-Workflow-Lösungen im Mittelstand
Möglich machen sollen dieses Modell dedizierte Workflow-Lösungen für Standardprozesse in Unternehmen wie Rechnungseingang, Auftragsabwicklung, Herstellungsprozess und Personalwesen, von denen Kyocera vier Muster-Workflows auf der CeBIT in Halle 3, Stand B20 präsentiert. Dabei handelt es sich um fertige Lösungen für Personalakten, Kunden- und Projektverwaltung, Lieferanten- und Bestellakten und Vertragsmanagement mit Fristenverwaltung
Technisch basieren sie auf der ECM-Plattform »nscale« von Ceyoniq Technology – ein ECM-Hersteller aus Bielefeld, den Kyocera Ende letzten Jahres übernommen hat. Wie die Kyocera-Experten in der Praxis vorgehen, sollen CeBIT-Besucher anhand von Anwenderbeispielen aus den Bereichen Logistik, Buchhaltung und Personalwesen erfahren.
Die Beratung und Vorbereitung zu den Projekten läuft ebenfalls stark standardisiert ab. Hierzu hat Kyocera in Zusammenarbeit mit dem unabhängigen ECM-Berater Dr. Ulrich Kampffmeyer ein Tool-gestütztes Verfahren zur Potenzialanalyse entwickelt, das die Partner verwenden sollen. Die Potenzialanalyse soll die Lücken und Defizite im Unternehmen enttarnen und Lösungen aufzeigen, um diese zu schließen.
Kyocera baut international auf Ceyoniq – Docuware-Kooperation läuft aus
Spannend ist auch die Rolle, die Ceyoniq innerhalb Kyoceras zugedacht ist. »Aktuell sehe ich Ceyoniq als eine Art `hidden champion`, doch hat es das Potenzial zu einem global führenden ECM-Anbieter zu werden«, bemerkt Oliver Kreth, Geschäftsführer von Ceyoniq. So soll Ceyoniq nicht nur in Deutschland, sondern auch international die ECM-Führungsrolle innerhalb des japanischen Unternehmens einnehmen. Ceyoniq Technology besteht als eigenständiges Tochterunternehmen in Bielefeld weiter, um die Produktentwicklung sowie das Projektgeschäft im Unternehmenssegment und öffentlichen Sektor zu betreiben.
»Aufgrund dieser Konstellation wird die Kooperation mit dem deutschen ECM-Hersteller Docuware auslaufen«, erklärt Reinhold Schlierkamp, Geschäftsführer von Kyocera Document Solutions. Aktuelle Projekte werden noch abgewickelt, wofür der Geschäftsführer von einem zwölf- bis 18-monatigen Zeitraum ausgeht.