2023 erzielte Esker 12-prozentiges Umsatzplus
Wachstum trotz schwieriger Rahmenbedingungen
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2023 konnte Esker seinen Jahresumsatz um 12 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 178,6 Millionen Euro steigern. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Lyon bietet eine globale Cloud-Plattform zur Automatisierung von Dokumenten-, Order-to-Cash- und Source-to-Pay-Prozessen. Zu den Kunden zählt beispielsweise das internationale Chemieunternehmen Solvay. Dieses hat Esker Order Management ausgewählt, um Kundenbestellungen aus seinen zehn globalen Geschäftseinheiten zu automatisieren. Die weltweite Implementierung ermöglicht es Solvay, die Bearbeitungszeit für Bestellungen zu reduzieren und den CO2-Fußabdruck zu verringern.
Cloud-Automatisierungslösungen von Esker machten im vergangenen Jahr mit 147 Millionen Euro 82 Prozent der Umsätze aus, was einem Wachstum von 17 Prozent gegenüber 2022 entspricht. Der Umsatz durch Implementierungsservices wuchs um 12 Prozent und repräsentierte 16 Prozent des gesamten Umsatzes des Jahres. Dieser Umsatzbereich profitierte vom dynamischen Verkauf von SaaS-Lösungen und unterstützt das Wachstum des sich entwickelnden Partnernetzwerks. Die Ergebnisse im Bereich der Legacy-Produkte setzten ihren Abwärtstrend fort, dieser Bereich macht weniger als 2 Prozent des Gesamtumsatzes des Jahres 2023 aus. Aufgeschlüsselt nach geografischen Regionen waren die Regionen Amerika und Europa mit einem Umsatzwachstum von 15 Prozent beziehungsweise 14 Prozent am dynamischsten. Im Asien-Pazifik-Raum gab es, trotz schwieriger ökonomischer Rahmenbedingungen, ein Wachstum von 11 Prozent.
ARR-Rate entwickelt sich positiv
Der Wert der jährlich wiederkehrenden Umsätze (Annual Recurring Revenue, ARR) der 2023 neu abgeschlossenen Verträge stieg im Vergleich zu 2022 um 23 Prozent auf Basis von konstanten Wechselkursen. Nach einem starken Start in das Jahr (einem Anstieg von 18 Prozent im ersten Halbjahr) folgte eine weitere Steigerung zum Jahresende, die im vierten Quartal in einem Rekordergebnis von 7,0 Millionen Euro mündete (+58 Prozent Wachstum).
Getrieben durch die kommende Verpflichtung zur Nutzung der E-Rechnung für B2B-Transaktionen in Frankreich, war die Verkaufsdynamik im zweiten Halbjahr dort extrem dynamisch, mit einem Anstieg der unterzeichneten Verträge um 146 Prozent im 4. Quartal und einem Anstieg um 87 Prozent im Jahresverlauf. Die anderen Niederlassungen in Europa wuchsen im Jahresverlauf um 82 Prozent, was den Erfolg der umfangreichen Investitionen der vergangenen Jahre widerspiegelt. Alle Länder der Region trugen zu dieser dynamischen Entwicklung bei, insbesondere Deutschland, das Vereinigte Königreich, Italien und Spanien.
Regelmäßige Umsatzgenerierung
Die Auftragseingänge umfassen mehrjährige Verträge mit Endkunden beziehungsweise Partnern. Sie wirken sich im Jahr des Vertragsabschlusses nur geringfügig auf den Umsatz aus, tragen aber in den Folgejahren zum Wachstum des Unternehmens bei. Gemäß einer konsequenten Rechnungslegung werden die Abschluss-, Marketing- und Vertriebskosten für diese Auftragseingänge vollständig im Jahr der Unterzeichnung verbucht. Die deutliche Beschleunigung bei den Vertragsabschlüssen im Jahr 2023 wirkt sich daher auf die Profitabilität des Unternehmens aus, insbesondere da dieser Anstieg gegen Ende des Jahres am stärksten war. Daher beeinflusst der Anstieg der Vertriebskosten, der mit der Beschleunigung der Neuabschlüsse zusammenhängt, das Betriebsergebnis für 2023 mit 3,5 Millionen Euro oder 1,9 Prozent des Umsatzes. Esker erwartet, dass die tatsächlichen Starttermine für die abgeschlossenen Verträge das Wachstum und die Rentabilität von Esker in den kommenden Jahren ankurbeln werden.
Vorübergehende Verringerung der Profitabilität
Wie in den Halbjahresergebnissen und Ergebnissen für das dritte Quartal 2023 antizipiert, ist die operative Profitabilität von Esker um 3,5 Punkte auf 10 Prozent der Umsatzerlöse gefallen. Zusätzlich zu den oben erwähnten Effekten durch die Steigerung im Bereich der Neuabschlüsse, sah sich Esker – wie viele andere Unternehmen – mit einer signifikanten Inflation bei den Lohnkosten und den externen Kosten konfrontiert (Plattform, Reisekosten, Marketing etc.).
Die durchschnittliche Zahl der Mitarbeitenden stieg im Geschäftsjahr 2023 um 10 Prozent, was die Entwicklungsinvestitionen aus 2022 und den ersten Monaten des Jahres 2023 widerspiegelt. Um die Margen in 2024 zu erhöhen, hat Esker rasch eine vorsichtigere Einstellungspolitik verfolgt. In der zweiten Hälfte des Jahres 2023 stiegen die Neueinstellungen nur um 7,5 Prozent, verglichen mit 13 Prozent in der ersten Jahreshälfte. Die Effekte dieser Maßnahmen werden im Geschäftsjahr 2024 deutlich spürbar sein.
Die Profitabilität von Esker wurde im Jahr 2023 ebenso von weiteren Faktoren beeinflusst, wie einem negativen Währungseffekt (0,4 Punkte), der Änderung der Steuervorschriften für Genussaktien (1,3 Punkte) und der Integration von Market Dojo, einem schnell wachsenden, aber noch nicht profitablen Unternehmen (0,3 Punkte).
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