Viel Neues von der OpenText World Europe 2024
OpenText World in München
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Einmal im Jahr reist die oberste Etage von OpenText nach Europa, um Kunden und Partnern einen Blick auf aktuelle und geplante Entwicklungen des Softwarekonzerns zu geben. Neben Paris und London war München letzte Woche eine Station der »OpenText World Europe 2024«. Dabei stand eine Technologie im Scheinwerferlicht, die auf der letztjährigen Veranstaltung nur eine Schattenrolle spielte: Künstliche Intelligenz (KI). Doch schon kurz nach der »OpenText World Europe 2023« begann mit ChatGPT der KI-Hype und löste einen »Tsunami an Innovationen« aus, wie Mark J. Barrenchea, CEO und CTO von OpenText, mehrmals während seiner Keynote betonte.
Alles, was bei OpenText mit KI zu tun hat, benennt der Hersteller »Aviator«. Allerdings ist Aviator kein Stand-alone-Produkt, sondern immer eine KI-Komponente eines bestimmten Produkts. Die ersten elf Aviator-Produkte präsentierte Opentext mit dem vierten Produktupdate CE 23.4 im Herbst vergangenen Jahres. Auch die Version CE 24.1 enthielt wie die aktuell verkündete Version CE 24.2 Aviator-Neuerungen. Im jetzigen Update sind KI-gestützte Tools wie generative KI-basierte Assistenten über die drei Bereiche Business Clouds, Business AI und Business Technology verteilt.
KI-Innovationen laufen unter »Aviator«
Zwar lassen sich die Aviator-Funktionen mit dem Update in die verschiedensten Opentext-Produkte integrieren, aber sie müssen zusätzlich bezahlt werden. Die Aviator-Produkte basieren auf eigenen Entwicklungen von Opentext wie »Magellan« und von Micro Focus wie »IDOL«. Das Softwareunternehmen Micro Focus hat Opentext vor etwas mehr als einem Jahr übernommen und inzwischen komplett integriert. Bestimmte KI-Komponenten übernimmt der Softwarekonzern aber auch von Drittanbietern. So ist Opentext aktuell noch in einer Testphase, welches Large Language Model (LLM) standardmäßig benutzt werden soll. »Mit Gemini und PaLM von Google, LLaMA von Meta sowie Open Assistant und einem OpenAI-Tool testen wir fünf verschiedene LLMs«, erklärt Muhi Majzoub, Chief Product Officer (CPO) von Opentext, gegenüber ECMGUIDE. Weiter erläutert er, »dass dabei drei Hauptkriterien relevant sind: erstens Genauigkeit – dabei in erster Linie das Halluzinieren, zweitens die Perfomance also Geschwindigkeit und drittens die Kosten. Je nach gewähltem Modell können diese um den Faktor sechs variieren.« Zudem testen die Entwickler die Funktionsweise in fünf verschiedenen Browser. Denn die LLM-Ergebnisse können auch davon abhängen, in welchem Browser die Eingaben erfolgten.
Aktuell gibt es rund 20 Kunden weltweit, die bereits Proof of Concepts mit Aviator-Technologie durchführen. Sie können frei auswählen, welches Large Language Model sie verwenden. Wenn sich Opentext final für eines entschieden hat, haben Kunden diese Freiheit nur eingeschränkt. Denn sie müssen dann auf den Support des Produkts von Opentext verzichten, falls die Wahl auf ein anderes als das von Opentext präferierte Modell fällt.
Cloud-Entwicklungen von Opentext
Zweites großes Thema neben den KI-Entwicklungen bildete auf der europäischen Opentext World das Thema Cloud. Ziel des sogenannten Titanium-Projekts war ja, alle fünf Produktkategorien in die Public Cloud zu bringen, also SaaS-fähig zu machen. Dies bedeutet nicht, dass nun jede Lösung tatsächlich SaaS-fähig ist, sondern dass es für jedes Thema eine SaaS-Lösung gibt. So ist mit »Core Content« eine SaaS-Lösung für das Dokumentenmanagement vorhanden. Jedoch wird es beispielsweise die Lösung »Documentum« aufgrund ihrer technologischen Beschaffenheit durch die lange Produktgeschichte niemals als SaaS-Lösung geben.
Europa als wichtiger Opentext-Markt
Barrenechea betonte in seiner Keynote auch die große Bedeutung des europäischen Markts und die hohen Investitionen, die mit mehreren Millionen Dollar in diesem getätigt wurden. »Es ist klar, dass Cloud-Kunden ihre Daten in der ihnen beheimateten Region halten wollen. Daher gibt es mit München und Frankfurt allein zwei Datenzentren in Deutschland und einige weitere in anderen europäischen Ländern«, berichtet Barrenechea. Außerdem habe sein Unternehmen in Europa viel in das technische Cloud-Support-Team und das Cloud Processing investiert. Wichtig waren auch die Themen E-Invoicing mit den verschiedenen nationalen Vorgaben und globale sowie lokale Zertifizierungen wie ISO27001.
Trends in nächsten 12 Monaten
Auf der Opentext World in München gaben sowohl Barranechea als auch Majzoub einen Ausblick auf wichtige Entwicklungen in den nächsten zwölf Monaten. So wurden bereits bedeutende Neuerungen angekündigt, die es in einem Jahr geben soll. Mit der Update-Version CE 25.2 – also das zweite Update 2025 – soll »Titanium X« kommen. Dahinter steckt eine Opentext Next Generation Autonomous Cloud. Sie beinhaltet mit »Athena« eine KI-basierte Plattform zur Softwareentwicklung. Außerdem ist mit »JATO« eine neue Benutzeroberfläche angekündigt, über die sich alle Produkte, egal von welchem eigenen oder zugekauften Unternehmen sie stammen, sich einheitlich bedienen lassen.
Wichtige Neuerungen von Software-Update CE 24.2
Das nun erschiene Software-Update CE 24.2 enthält neue Funktionen und Möglichkeiten, die sich über die gesamte Opentext-Plattform verteilen.
Bei Business AI gibt es beispielsweise folgende Neuerungen:
- Der intelligente Assistent »OpenText Content Aviator« sorgt in »OpenText Core Content«, »Extended ECM« und »Documentum« für die dialogorientierte Informationssuche, Inhaltszusammenfassung und Übersetzung. Das Tool soll Content- und Workspace-Analysen automatisieren, Workflows effizienter machen und den Zugang zu Wissen automatisieren, ohne Daten von einem Ort zum anderen bewegen zu müssen.
- »OpenText IT Operations Aviator« erweitert den Support der Service-Management-Lösung »OpenText SMAX. Der generative KI-basierte Bot fasst eingehende Tickets zusammen und macht Lösungsvorschläge.
- »OpenText Operations Bridge with Aviator« bietet Troubleshootern ein einfaches Such-Interface, mit dem sie relevante Informationen und Lösungsansätze schnell finden können. Durch die Verbindung von Operations Bridges Automatisierungs- und Aviators KI-Funktionen sollen Unternehmen einen unterbrechungsfreien Service erhalten. Außerdem sollen sie in der Lage sein die Performance bei weniger Ressourcen zu steigern.
- »OpenText DevOps Aviator« verfügt über einen KI-Assistenten, den Entwickler und Tester für dialog- und fragenorientierte Suchen nutzen können. Darüber hinaus erhalten Kunden durch »OpenText ValueEdge« mehr Insights und können schnellere Funktions- und Performance-Tests durchführen.
- »OpenText Experience Aviator« ist via »OpenText Exstream« und »TeamSite« verfügbar und bereichert durch generative KI die Web- und Kundenkommunikationserfahrung. Mithilfe des Updates lässt sich nicht nur der Customer Lifetime Value maximieren, sondern auch für Kunden relevante, personalisierte Inhalte automatisch generieren.
- »OpenText Axcelerate with Aviator« ist eine neue ganzheitliche E-Discovery-Lösung, die sowohl juristische Untersuchungen effizienter macht als auch die Fallstrategie mit Informationen versorgt. Aufgrund generativer KI-Funktionen sind Rechtsabteilungen und Kanzleien in der Lage, wichtige Dokumente und Konzepte schnell und akkurat zu identifizieren und zusammenzufassen. Ziel ist es, Untersuchungen und Prüfungsprozesse zu beschleunigen und eine zeitnahe und fundierte Entscheidungsfindung zu garantieren.
Im Bereich Business Technology sind für die OpenText Aviator-Plattformen folgende Neuerungen in CE24.2 enthalten:
- »OpenText Aviator Core Analytics Database«, die neue SaaS-Data-Lake-Lösung, soll die Stärken von der Datenbank »OpenText Verticas« und die Flexibilität einer Multi-Tenant-Plattform miteinander vereinen. Nutzerinnen und Nutzer profitieren dadurch von Self-Service Insights, mit denen sie mit geringeren Kosten und einem reduzierten CO2-Ausstoß bessere Entscheidungen treffen.
- »OpenText Aviator Search« verfügt über neue Funktionen für die Extrahierung und Aufbereitung von Informationen in den verschiedensten Dateiformaten. Dafür können Nutzer nun generative KI-basierte, dialogorientierte Suchen nutzen sowie die Quelle der Ergebnisse exakt nachvollziehen, wodurch Effizienz und Genauigkeit steigen.
- »OpenText Aviator IoT« erhält neue Funktionen wie Rückverfolgbarkeit, Authentifikation sowie einen Data Lake für IoT-Event-Daten. Diese erlauben es Nutzerinnen und Nutzern, alle Arten von hochwertigen, Business-relevanten Assets zu verwalten. Darüber hinaus überzeugt Aviator IoT mit einer Ende-zu-Ende Nachvollziehbarkeit, die die Datenkonsistenz, Transparenz sowie den Lieferkettenbetrieb und das Asset-Management fördert.
- Der neue digitale Assistent für »OpenText Aviator Thrust Studio« unterstützt Entwickler während der Anwendungsentwicklung. Über VS-Code haben sie Zugang zur Early-Access-Version, die sie mithilfe von Thrust APIs bei der Code-Generierung und Umsetzung von Entwicklungsschritten effizient unterstützt.
Für »OpenText Business Clouds« sind folgende Erweiterungen in CE 24.2 enthalten:
- OpenText Experience Cloud: Nutzende können ihre Kundenkommunikation in den Bereichen Onboarding, Compliance und Kundenbindung mithilfe des neuen Tools »OpenText Core Journey« effizienter strategisch planen, aufbauen und umsetzen.
- OpenText Business Network Cloud: »OpenText Trading Grid« ist ab sofort für »Oracle NetSuite« und Microsoft Dynamics 365 verfügbar. Die Lösung vereinfacht vor allem das Partnerschaftsmanagement zwischen mittelständischen Unternehmen und ihren Partnern.
- OpenText DevOps Cloud: Via SAP Cloud erhalten Kunden ab sofort Zugang zu »OpenText Application Management«. Damit lassen sich SAP Releases deutlich schneller testen und bereitstellen.
- OpenText IT Operations Cloud: »OpenText OpsBridge« verfügt ab sofort über neue Telemetrie-Funktionen für Application Observability. Durch das effektivere Monitoring erhalten Nutzer umfassende Echtzeit-Informationen über ihre gesamte IT-Landschaft.
- OpenText Cybersecurity Cloud: OpenText hat die Nutzererfahrung von Fortify überarbeitet, wodurch Entwickler effizienter ihren Code auf Schwachstellen überprüfen und Sicherheitsmaßnahmen umsetzen können. Die Integration von OpenText NetIQ und OpenText Magellan sorgt für ein besseres Identity-Intelligence-Management.
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