Die Motivationen von ECM-Anbietern für ihre Teilnahme
Die aktuelle CEBIT hat sich einer fundamentalen Wandlung unterworfen, die nicht von allen Anbietern aus dem Bereich Enterprise Content Management (ECM) bejubelt wird. So wurde die Messe vom März in den Juni verlegt, was im BtB-Bereich nicht jedem schmeckt. Aufgrund der quasi nahtlos folgenden Urlaubszeit können die auf der Messe hart erarbeiteten Leads erst einmal nicht so konsequent weiter bearbeitet werden wie im März. Hinzu kommt: Der Festival-Charakter zieht viele junge Besucher an, die auch nicht direkt die Kernzielgruppe der ECM-Unternehmen darstellen. Einige langjährige Cebit-Teilnehmer aus dem ECM-Bereich wie ELO Digital Office oder der Hersteller von Hochleistungsscannern InoTec haben unter anderem aus diesen Gründen von einer Teilnahme in diesem Jahr Abstand genommen.
Windream will Erfolge aus Vorjahren fortsetzen
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Um herauszufinden, was die ECM-Vertreter motiviert, die das Wagnis eingegangen sind, bei der ersten Cebit der neuen Generation mitzumachen, haben wir uns etwas umgehört. Etwas scherzhaft meint Dr. Michael Duhme, Pressesprecher von windream: »Wenn man auf das Cebit-Gelände kommt, hat man den Eindruck, man kommt zur Kirmes.« Aber ein bisschen habe man in der Tat die Befürchtung, dass die Mischung aus Show und Events zu viele Leute anziehe, die nicht so ganz Business-orientiert sind. Trotzdem hat Windream mit den vergangenen Cebit-Teilnahmen – aufgrund der Business-Ausrichtung in den Jahren zuvor – so gute Erfolge auf der Cebit erzielen können, dass man ihr erst einmal die Stange hält. Wenn man zumindest das Niveau der Vorjahre halten kann, ist man bei Windream durchaus zufrieden.
Docuware begrüßt die Emotionalisierung
Treuer ECM-Aussteller der Cebit ist auch DocuWare, dessen Geschäftsführer Jürgen Biffar dem neuen Konzept sehr offen gegenüber steht. »Früher herrschte doch eine sehr trockene BtB-Atmosphäre, Besucher wollen aber auch etwas Nettes erleben, was sie zuhause erzählen können – ein Besuch bei Docuware ist das wahrscheinlich nicht, ein Konzert eines bekannten Künstlers oder eine Fahrt im Riesenrad dagegen schon«, so Biffar lachend. Daher finde er die Verbindung aus emotionalen und sachlichen Komponenten sehr gut. Gleichzeitig weist er darauf hin, dass man der Messe auch eine zweite Chance geben muss, um Nachbesserungen vornehmen zu können, da ja nicht gleich alles auf Anhieb perfekt funktionieren und richtig sein kann.
Ecodms ist zum ersten Mal dabei
Seinen ersten Cebit-Auftritt absolviert ECM-Anbieter ecoDMS, der bislang fast nur durch den Web-Auftritt mit sehr günstigen ECM-Lösungen, die bei 69 Euro beginnen, bekannt war. »Da wir in den letzten Jahren mit rund 9.000 Kunden und 700 Resellern eine Größe erreicht haben, bei der es Zeit wird, sich dem Markt zu zeigen, nutzen wir diese Cebit«, so Michael Schmitz, Geschäftsführer von Ecodms. Gleichzeitig passe aber auch die Ausrichtung der Cebit zu dem Konzept von Ecodms. »Wir sind an der jungen Zielgruppe interessiert, die eine unkomplizierte Lösung sucht und mit einer offenen ECM-Lösung ohne größere Probleme umgehen kann.«
Amagno mit zweitem Cebit-Auftritt
Auf die junge Zielgruppe und kleine bis mittlere Unternehmen, die die neue Cebit anziehen soll, setzt auch AMAGNO aus Oldenburg. »Der Cebit-Auftritt bedeutet für uns das größte Einzelinvestment in unserer 15jährigen Firmengeschichte«, meint Jens Büscher, Gründer und CEO von Amagno. Er sieht die Cebit als die letzte Veranstaltung dieser Art, um sich als Unternehmen einem großen Publikum direkt zu präsentieren. Vor allem der letztjährige Cebit-Auftritt, bei dem Amagno zum ersten Mal mit einem eigenen Stand vertreten war, habe sich für Amagno mit konkreten Projekten nach rund sechs Monaten bezahlt gemacht.