Interview mit Peter Schnautz, Inotec
Welche geschäftlichen Erwartungen verbinden Sie mit der CeBIT 2017?
Schnautz: Das Ziel von Inotec ist es, neue Kunden für die Hochleistungsscanner-Serie »SCAMAX 8×1« zu gewinnen. Zielgruppen sind neben Scandienstleistern auch Unternehmen mit einem sehr hohen Belegvolumen, wie Banken und Versicherungen oder Krankenkassen. Positive Auftragsimpulse erwarten wir uns vom internationalen Geschäft, hier besonders aus Ägypten, den USA und UK.
Welche Themen stehen bei Ihrem CeBIT-Messeauftritt besonders im Vordergrund?
Schnautz: Ein zentrales Thema sind »Wandlungsfähige Scansysteme«. Ein »wandlungsfähiger Dokumentenscanner« zeichnet sich dadurch aus, dass er sich anforderungsgerecht nach- und umrüsten lässt. Zusätzlich sind »Wandlungsfähige Scansysteme« so konzipiert, dass sie für künftige Entwicklungen offen sind und Freiräume bieten, später entwickelte Funktionen und Fähigkeiten in den Scanner zu integrieren. Zweitens Wirtschaftlichkeit: Beim digitalen Posteingang bedeutet Wirtschaftlichkeit Erfassungsgeschwindigkeit plus Prozesseffizienz. Dazu gehören zum Beispiel neue Methoden der Papierzuführung, die ein nahezu unterbrechungsfreies Scannen ermöglichen. Ein dritter großer Themenbereich ist das ersetzende Scannen nach »TR-RESISCAN«. Auch Dokumentenscanner tragen ihren Teil dazu bei, dass die Daten beim Scannen beweiswerterhaltend erfasst werden.
Wo besteht derzeit der größte Informationsbedarf seitens Ihrer Kunden?
Schnautz: Viele unserer Kunden sind momentan mit den Anforderungen beim Aktenscannen konfrontiert. Das betrifft sowohl auf ältere Bestände als auch auf aktuelle Akteneingänge zu. Die Frage ist: Wie gehe ich mit stark heterogenem Beleggut und mit dem teilweise sehr fragilen Zustand der Dokumente um. Ein großer Informationsbedarf besteht zudem in der Frage, ob dezentral oder zentral gescannt werden soll. In Punkto Qualität sieht InoTec das zentrale Scannen ganz klar im Vorteil. Hier kann für eine gleichbleibend hohe Bildqualität über den gesamten Projektzeitraum gesorgt werden. Denn hier scannen die Profis. Und zentrale Scanlösungen sind zudem in vielen Fällen auch preislich attraktiver. Denn dort, wo in dezentralen Umgebungen viele Scanner – häufig unterschiedlichster Hersteller – zum Einsatz kommen, genügt ein Scamax Hochleistungsscanner für die Verarbeitung der Belege.
In welche Projekte investieren Kunden aktuell am meisten?
Schnautz: Ein Schwerpunkt der Arbeit von Scandienstleistern liegt aktuell beim Aktenscannen. Ein Anwendungsbeispiel dafür sind Patientenakten in Krankenhäusern. Dagegen liegt der Scan-Fokus von Banken und Versicherungen im Posteingang. Dokumente wie Überweisungsträger sowie Zahlungs- und Kreditkartenbelege werden tagesaktuell digitalisiert und über interne Workflows sofort an den zuständigen Sachbearbeiter weitergeleitet.
Wie schätzen Sie die aktuelle Marktsituation und weitere Entwicklung bei Spezial-Scannern ein?
Schnautz: Der Markt für Hochleistungsscanner ist weiterhin sehr groß. Klar ist: Wir sehen kein Abnehmen der Beleggut-Menge. Papierbelege dienen weiter als wichtiges Mittel der Kommunikation. Regional gesehen entwickeln sich aktuell der deutsche und europäische Markt positiv. Und auch in den USA und Afrika laufen die Geschäfte gut. Asien ist dagegen eher schwierig. Hier konzentriert sich die Nachfrage auf kleinvolumige Scansysteme und Abteilungs-Scanner. Doch speziell in diesem Segment der »Low-Volume- und Abteilungs-Scanner« nimmt der Wettbewerbsdruck zu. Wir erwarten dort in nächster Zeit eine Marktkonsolidierung. Dagegen sehen wir uns mit unserem über die Jahre gewachsenen Know-how beim Hochleistungsscannen sehr gut positioniert.
Inotec ist nun schon das 25. Jahr auf der CeBIT vertreten. Wie hat sich die Rolle und Bedeutung der CeBIT im Laufe der Zeit verändert?
Schnautz: Inotec ist seit der Unternehmensgründung vor 25 Jahren auf der CeBIT vertreten. Die CeBIT ist nach wie vor die weltweit wichtigste IT-Veranstaltung, auf der sich das Who-is-Who der Branche trifft. Als sehr positiv betrachten wir die inhaltliche Fokussierung auf Fachbesucher und B2B-Themen, die sich seit einigen Jahren durchgesetzt hat. Zudem waren in der Vergangenheit die Anbieter der DMS-/ECM-Branche nicht kompakt genug vertreten. So hat sich das mit der Zusammenführung wichtiger Themen an einem Standort, bei unserer Branche die Halle 3, zum Positiven geändert.
Wohin soll sich die CeBIT aus Ihrer Sicht in Zukunft entwickeln?
Schnautz: Wichtig ist, dass die CeBIT in Hannover ihre Funktion als internationale Leitmesse für die IT und Telekommunikation stärkt und nicht durch zu viele Veranstaltungen auf anderen Kontinenten mit dem gleichen Namen verwässert. Denn für Inotec hat der internationale Anspruch der CeBIT in Hannover einen sehr hohen Stellenwert, dort treffen wir unsere internationalen Partner und interessierte Anwender aus aller Welt.
Welche weiteren Veranstaltungen nutzen Sie deutschland- und weltweit, um Inotec zu präsentieren?
Schnautz: International nehmen wir an zentralen Veranstaltungen der Imaging-Branche teil – wie der ARMA Internationale Konferenz & Ausstellung in den USA. Zudem sind wir aktiv an weiteren IT-Messen in anderen Ländern – wie zum Beispiel Australien, Brasilien und Italien – beteiligt. Und wir engagieren uns international und national auf den Händlertagen unserer Geschäftspartner. National haben wir dieses Jahr ein neues Veranstaltungsformat eingeführt. Im Rahmen einer eintägigen Info-Veranstaltung gehen wir detailliert auf die Vorteile und Einsatzmöglichkeiten der Scamax-Dokumentenscanner ein und diskutieren mit den Teilnehmern allgemeine Markttrends und Marktentwicklungen. Das Konzept kommt sehr gut an, bei der ersten Veranstaltung in München verzeichneten wir 25 Teilnehmer.
Sehen Sie Bedarf für weitere IT- und/oder ECM-Veranstaltungen in Deutschland?
Schnautz: Nein. DMS und ECM sind mittlerweile Querschnittsthemen und wichtiger Bestandteil vieler Branchen-Veranstaltungen geworden – beispielsweise bei Banken und Versicherungen oder im Healthcare-Bereich. Für Inotec ist die CeBIT die national und international wichtigste Plattform für die DMS-/ECM-Branche, dort muss man vertreten sein.