Was folgt aus Dicom-Spigraph-Kombi?
Die CeBIT 2014 ist die erste große Bühne auf der sich die neue Dicom Spigraph Group nach der Übernahme von Dicom durch Spigraph präsentiert. Damit haben sich zwei ehemalige Konkurrenten zusammengeschlossen, die nun unter einem Dach vereint auftreten. Sie können den Markt ohne weiteren direkten Wettbewerb angehen, da es quasi keinen weiteren Value Added Distributor aus dem Bereich Scannen und Capturing mehr auf europäischer Ebene gibt. »Nun müssen wir uns nicht mehr gegenseitig abgrenzen und können uns voll auf unsere Qualitäten fokussieren«, erklärt Joachim Froning, CEO von Dicom International. Ziel ist, Hauptanbieter im Bereich Capture-Lösungen zu werden und die gesamte automatisierte Prozesskette von der Erfassung der eingehenden Dokumente über die Verarbeitung der Daten bis zur Integration in verschiedene nachgelagerte Systeme abzudecken. Bedienen will der VAD damit sowohl große als auch kleine und mittlere Unternehmen, wo Froning noch ein großes Potenzial sieht. »Durch die neue Unternehmensgröße können wir unseren Kunden ein hohes Maß an Sicherheit und Vertrauen bieten, das diese sehr begrüßen«, meint Froning.
VAD-Konzentration wird teils mit Sorge betrachtet
Etwas skeptisch blicken jedoch einige andere Vertreter der Branche auf den neuen Quasi-Monopolisten. Bezweifelt wird, ob tatsächlich Mehrwerte für Anwender und Marktchancen für Systemintegratoren geschaffen werden. Peter Schnautz, Geschäftsführer des Scanner-Herstellers InoTec meint: »Größe und Marktmacht bedeuten nicht automatisch mehr Qualität, bedeuten auch nicht mehr Know-how und die Wahlfreiheit ist durch den fehlenden Wettbewerb stark eingeschränkt. Wenn der Distributor gleichzeitig mit einem Systemintegrator am Markt stark verbunden ist, haben andere Lösungsanbieter möglicherweise das Nachsehen«. Befürchtet wird zudem, dass über niedrige Preise mehr Marktanteile hinzugewonnen werden sollen, was zu Lasten der anderen Anbieter geschieht.
Froning kann sich jedoch nicht erklären, woher die Bedenken anderer Anbieter kommen, da auch bislang nicht so verfahren wurde. Er erklärt: »Wir wollen den Kunden den Mehrwert bieten, der von uns erwartet wird.« Und dies solle ohne eine aggressive Preispolitik ablaufen.