2016 Rekord: Das E-Mail-Volumen wächst, und wächst, und wächst

Einst prophezeiten Experten, dass soziale Netzwerke die E-Mail verdrängen würden. Doch genau das Gegenteil ist der Fall: Das E-Mail-Volumen erreichte 2016 ein neues Rekordhoch (plus 15 Prozent vs. 2015), in Deutschland und weltweit. Aktuelle Marktzahlen und Hintergründe zum E-Mail-Boom von den E-Mail-Anbietern web.de und GMX.

Trend weiter steigend: In sechs Jahren hat sich das E-Mail-Volumen in Deutschland verdoppelt (Bild/Quelle: GMX, web.de)

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Trend weiter steigend: In sechs Jahren hat sich das E-Mail-Volumen in Deutschland verdoppelt (Bild/Quelle: GMX, web.de)

2016 ist das E-Mail-Volumen in Deutschland auf ein neues Rekordhoch von 625,8 Milliarden angestiegen – ein Plus von 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Damit hat sich die Anzahl der E-Mails seit 2010 verdoppelt. Das geht aus einer Analyse der beiden größten deutschen E-Mail-Anbieter web.de und GMX hervor. Der Trend zur E-Mail wird sich auch 2017 fortsetzen, so die Prognose der beiden Provider, bei denen jeder zweite Deutsche sein primär genutztes E-Mail-Postfach hat.

Die E-Mail-Statistik der beiden Unternehmen für 2016 zeigt, dass eine verstärkte Nutzung durch professionelle Versender zum E-Mail-Boom geführt hat. Waren in den Vorjahren noch andere E-Mail-Dienste Top-Zusteller bei web.de und GMX, so haben nun E-Commerce- und Social-Media-Anbieter aufgeschlossen. Neben die private E-Mail-Kommunikation, die zwischen verschiedenen E-Mail-Diensten abgewickelt wird, tritt somit die geschäftliche Kommunikation. Unternehmen wie Amazon, Facebook, eBay und Xing senden ihren Kunden regelmäßig Benachrichtigungen und Erinnerungen via E-Mail. Aber auch andere Unternehmen wie Versicherungen und Autohersteller haben die E-Mail als Direktkanal zum Kunden für sich entdeckt.

»Soziale Netzwerke gehören heute zusammen mit den großen Shopping-Plattformen zu den größten E-Mail-Versendern in Deutschland«, sagt Jan Oetjen, Geschäftsführer von web.de und GMX. »Ein weiterer Treiber für die E-Mail ist der anhaltende Trend zur Digitalisierung der Geschäftskommunikation.«

E-Mail-Postfach als digitale Kommunikationszentrale

Ob Online-Einkauf, Reisebuchung oder Jobsuche – ohne E-Mail-Postfach funktioniert in der digitalen Welt fast nichts. Die E-Mail ist das Rückgrat des Internets und für den Nutzer Träger seiner digitalen Identität. Entsprechend werden wesentliche Informationen des täglichen Lebens wie Terminerinnerungen, Angebote, Rechnungen und Schriftwechsel mit Anbietern im E-Mail-Postfach gesammelt.

So wird der Nutzer beim Online-Einkauf über jeden Einzelschritt per E-Mail informiert – von der Bestellbestätigung über die Versandbenachrichtigung bis zur Zustellung. Neun von zehn Internet-Nutzern kommen bei Bestellprozessen im Internet mit der E-Mail in Berührung, so die neue Studie »Customer Journey meets E-Mail« von United Internet Media. Dieser Trend werde auch in den nächsten Jahren zu weiterem E-Mail-Wachstum führen, denn der Anteil des Online-Handels am Einzelhandelsvolumen in Deutschland soll sich laut GfK-Prognose bis 2025 auf 15 Prozent verdoppeln.

Geschäftswelt hat das größere Wachstumspotenzial

Während die E-Mail in der privaten Kommunikation den papiergebunden Brief nahezu komplett ersetzt hat, gibt es in der Geschäftswelt noch enormes Potential: Experten schätzen, dass 80 Prozent des Briefverkehrs digital abgewickelt werden kann. Mit der eIDAS-Verordnung ist im vergangenen Jahr europaweit der Grundstein dafür gelegt worden, dass dies auch rechtsverbindlich geschehen kann.

Der E-Mail-Boom setzt sich auch auf mobilen Endgeräten fort, wie aktuelle Zahlen über das mobile E-Mail-Aufkommen bei web.de- und GMX-Nutzern zeigen. Die höhere Aktivität auf Smartphones und Tablets lässt sich am Anteil versendeter E-Mails ablesen. Wurden 2014 bei web.de und GMX noch 25 Prozent aller ausgehenden E-Mails mobil versendet, waren es 2016 bereits rund 40 Prozent.

Für das Jahr 2017 prognostizieren web.de und GMX deshalb einen Anstieg des E-Mail-Volumens in Deutschland auf 732,2 Milliarden. Das bedeutet einen Anstieg von 17 Prozent. Die Prognose basiert auf Statistiken der Radicati Group, der ARD/ZDF-Online-Studie sowie eigenen Markterhebungen auf Basis von 40,2 Millionen bei GMX und web.de registrierten E-Mail-Postfächern.

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About the Author: Engelbert Hörmannsdorfer