CMS: Was 2018 wichtig war und 2019 wichtiger wird

Ausgehend von einem Rückblick auf 2018 zeigt Ilja Zeidler von e-Spirit auf WCM-Trends 2019 (Bild: e-Spirit)

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Ausgehend von einem Rückblick auf 2018 zeigt Ilja Zeidler von e-Spirit auf WCM-Trends 2019 (Bild: e-Spirit)

Web Content Management war bislang vergleichsweise simpel: Inhalte mussten auf Webseiten aktuell gehalten und für Bildschirme ähnlicher Größe ausgespielt werden. Mittlerweile ist die Zahl der klassischen Touchpoints wie Websites, Social-Media-Plattformen, digitale Displays, Apps oder Online-Shops rasant gestiegen. Aber auch Wearables, sprachgesteuerte Smart Devices und andere IoT-Anwendungen treten vermehrt als Schnittstellen zu Kunden auf. Unternehmen müssen ihren Kunden also an immer mehr Touchpoints und auf sehr unterschiedlichen Displays Inhalte bereitstellen. Diese Herausforderung wird 2019 noch stärker ins Gewicht fallen.

Herausforderung eins: Immer mehr Touchpoints und Displays

Um Kunden an den unzähligen Touchpoints und Displays erfolgreich ansprechen zu können, ist die Veröffentlichung von Inhalten über das klassische »Push«-Verfahren nicht mehr zeitgemäß. Dies liegt unter anderem daran, dass jeder Touchpoint – sei es Webseite, Smartwatch oder Digital Sign – eine eigene Präsentationsebene besitzt.

Lösung: Content-as-a-Service (CaaS) beziehungsweise Headless CMS

Anders als bei einem traditionellen CMS werden Inhalte bei CaaS nicht mehr nur in integrierte Kanäle »gepusht«, sondern zusätzlich von einer universellen Content-as-a-Service-Schnittstelle »gepullt«. Mithilfe von CaaS können beliebige Inhaltsfragmente unabhängig vom Format von Apps, IoT-Geräten und Webseiten über eine Schnittstelle (REST-API) abgerufen und eingebunden werden. Das können Texte, Bilder, Videos oder andere Inhalte sein. Alle Daten stehen ohne zusätzlichen Implementierungsaufwand zu jeder Zeit auf Abruf zur Verfügung und sind unbegrenzt wiederverwendbar. Jegliche Inhalte lassen sich zudem beliebig granular anfordern. So kann ein IoT-Gerät gezielt auf kleinste Fragmente zugreifen, während andere Touchpoints komplexe Inhalte mit einer einzigen Anfrage anfordern können.

Vorteil: Die zuständigen Mitarbeiter (Entwickler, Admins, Redakteure, Marketer) müssen die verschiedenen Ausgabekanäle, in die der Unternehmens-Content fließen soll, weder explizit kennen, noch müssen sie die Inhalte dort einbinden. Außerdem müssen Frontend-Entwickler nicht zwangsläufig mit dem CMS vertraut sein. Sie ziehen sich die benötigten Inhaltsteile schlicht über die CaaS Standard-API und veröffentlichen sie in den vorgesehenen Layouts, Formaten und Strukturen der Kanäle und Endgeräte. Dadurch können Touchpoints deutlich schneller angebunden werden.

Herausforderung zwei: Individuelle Angebote überall und in Echtzeit

Kunden erwarten heute einfache und individuell für sie passende Lösungen. Sie möchten mit möglichst einem Klick zum Ziel: sei es zum für sie perfekten Müsli, zum gesharten Auto um die Ecke oder zu ihrem individuellen Geschäftskundenbereich. Um solche Angebote anbieten zu können, müssen Daten aus zig unterschiedlichen, immer öfter Cloud-basierten Systemen wie dem CRM oder dem Commerce System zusammenfließen und mit dem CMS orchestriert angezeigt werden.

Lösung: Cloud- und KI-Power nutzen

Immer mehr Unternehmen setzen das CMS beziehungsweise die Digital Experience Platform heute in der Cloud ein. Die übergeordnete Cloud-Strategie wird mit jedem System erfolgreicher, das in der Cloud vernetzt ist. Beispiel: Mit unserem zertifizierten Starterpaket für die Salesforce Commerce Cloud können Unternehmen in nur wenigen Tagen Content-getriebene Online-Shops erstellen. Der Clou: Marketer können ein ausgereiftes CMS, KI-gestützte Personalisierung und Omnichannel-Marketing-Funktionen integriert mit den Möglichkeiten der Salesforce Commerce Cloud nutzen. Und das überwiegend eigenständig, also ohne IT-Unterstützung, und einfach in der Bedienung. Fertige Content-Module, Fotogalerien, Shoppable Videos, Kampagnenmanagement und Blogs sind im Paket enthalten und können direkt zur Gestaltung einer emotionalen Einkaufswelt genutzt werden. Das Marketing hat damit jetzt endlich die Möglichkeit, Produkten digital ein emotionales Upgrade zu verpassen – und damit auch höhere Margen durchzusetzen.

Vorteile bei der SaaS-Nutzung

Aufwendige Installationen vor Ort entfallen bei Software-as-a-Service komplett. Die CMS-Infrastruktur ist in der Cloud binnen Stunden eingerichtet. Neueste Features, Patches und dergleichen müssen mit Software-as-a-Service nicht erst installiert und aktiviert werden. Die Software ist immer auf dem neuesten Stand. Kunden profitieren zusätzlich von einem attraktiven Pricing und können sich viel stärker auf ihr Kerngeschäft konzentrieren. Wir sehen die große Nachfrage für CMS als SaaS-Lösung aus den USA und Asien nun auch in Deutschland und Europa. Der Trend wird sich 2019 sicher weiter fortsetzen.

Ein anderer, ebenfalls enorm wichtiger Trend ist die Künstliche Intelligenz (KI). Auch in unserer »FirstSpirit DXP« steckt schon heute eine Menge KI, um personalisierte, überzeugende digitale Interaktionen auf allen Kanälen zu führen. Ohne KI ginge es schlicht nicht, maßgeschneiderte Inhalte in Echtzeit in alle digitalen Kanäle zu bringen, und sogar den Erfolg der Interaktion vorauszusehen. Mit Predictive Targeting ermöglichen wir den CMS-Anwendern, den Erfolg in jedem Kanal quasi automatisiert zu steigern. Marketer erhalten prozentuale Voraussagen zum Erfolg möglicher Personalisierungsstrategien, mit denen Zielgruppen optimal erreicht werden. Ein Klick genügt, um Optimierungsvorschläge zu aktivieren.

About the Author: Annette Stadler

Annette Stadler ist IT-Journalistin und leitet das Online-Portal ECMGUIDE.