Kofax: »Mobilität und Smartphones lösen Paradigmenwechsel aus«

Gleichgültig ob die Kunden Bestellungen auf Papier, über E-Mail, Webformulare oder über Smartphone/Tablet-Apps an ein Unternehmen schicken, Kofax-Lösungen gelten als optimales Werkzeug für die Kommunikation zwischen Unternehmen und Kunden. Durchgängige Prozesse – vom ersten Kontakt bis zur Rechnungsverarbeitung – stärken die Wettbewerbsposition, erhöhen die Kundenzufriedenheit und senken gleichzeitig die Betriebskosten. ECMguide.de sprach mit Thomas S. Senger, Senior Vice President EMEA, Software &Solutions, bei Kofax, über den Paradigmenwechsel und dem neuen Trend zum »Realtime«-Business.

  Die Marktforscher haben das Konzept des »Realtime«-Business entdeckt. Laut deren neuesten Einschätzungen werde sich die Wirtschaft in den nächsten Jahren grundlegend verändern. Kunden arbeiten mit Smartphones und Tablets, und werden völlig neue Prozesse erwarten. Wie stellt sich Kofax auf diesen Wandel ein?

Thomas S. Senger, Senior Vice President EMEA, Software & Solutions, Kofax

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Thomas S. Senger, Senior Vice President EMEA, Software & Solutions, Kofax

Senger: Wir sehen ein neues, faszinierendes Aufgabenfeld, gerade im Zusammenhang mit Mobile Apps im Bereich der sogenannten »Realtime«-Unternehmen. Die Fundamente für unsere neuen Strategien haben wir mit der Entwicklung entsprechender Produkte bereits gelegt. Im nächsten Schritt geht es darum, die Geschäftsmodelle und die Organisation unserer Kunden an die neuen Prozesse und vor allem an die neue Geschwindigkeit anzupassen.

  Wie viele Unternehmen werden diesen Wandel mitmachen?

Senger: Es fällt mir sehr schwer vorzustellen, dass es Unternehmen gibt, die sich diesem Wandel verweigern können. Erlauben Sie mir aus einer Studie zu zitieren: Accenture hat eine Umfrage unter 400 CIOs durchgeführt. Ein Ergebnis war, dass 73 Prozent der CIOs gesagt haben, Mobilität und Smartphones werde ihre Aufgaben mehr verändern, als es das Internet getan hat. Andere Studien – etwa der Experton Group – belegen diesen Trend.
Unsere Wirtschaft erlebt einen Paradigmenwechsel, wie wir ihn vielleicht vorher noch nie gesehen haben. Die CIOs werden nicht nur die Smartphones/Tablets ihrer Mitarbeiter in die Systeme integrieren. Kunden, Partner und Lieferanten erwarten, dass ihre Geräte und die Geräte deren Mitarbeiter in die Systeme eingebunden sind. Jeder möchte Informationen und Daten in Echtzeit erhalten – meiner Meinung nach liegt der zukünftige Schwerpunkt eindeutig auf diesem »Realtime«-Business.

  Was kommt auf die Verantwortlichen zu – wie viele Smartphones wird ein CIO an seine Unternehmenssysteme anbinden müssen?

Senger: Das ist auch nicht anders als beim Internet-PC. Potentiell natürlich jedes Smartphone/Tablet, welches weltweit genutzt wird. Denn jeder Kunde – und natürlich auch jeder mögliche Kunde – hat ein Smartphone oder ein Tablet, mit dem er arbeitet. Selbstverständlich erwartet der Kunde über seinen »Channel« in Kontakt mit seinem Dienstleister, seinem Lieferanten, seiner Bank, seiner Versicherung zu bleiben. Die Experten gehen davon aus, dass in kurzer Zeit die Nutzung von mobilen Geräten die der Internet-PCs überholen wird. Doch CIOs, die ihre Kunden in Unternehmensprozesse entsprechend integrieren wollen, dürfen keineswegs »nur« vom Versenden von Informationen ausgehen. Wir sprechen hier über Transaktionen, über sogenannte Business-Workflows und Apps, die Mehrwerte im Unternehmen erschaffen. Wir reden über Veränderungen in der gesamten Wertschöpfungskette.

  Was ist die Rolle eines Capture-Experten wie Kofax in dieser neuen Konstellation?

Senger: Kofax liefert Kunden die Multi-Channel-Platform für »Realtime«-Business. Mit unseren Werkzeugen entwickeln IT-Abteilungen die benötigten Smartphone-Apps besonders schnell und rollen sie großflächig aus. Natürlich fokussieren wir auf die Capture basierende Prozesse, im Besonderen auf die Kommunikation unserer Kunden mit deren Kunden und Lieferanten. An dieser Stelle werden im »Realtime«-Business zukünftig durchgängige Geschäftsprozesse angestoßen.
Wir nennen dieses Konzept »First Mile«. Die Plattform potenziert die Zahl der Möglichkeiten für Capture-Anwendungen und wird dadurch die Geschäftsprozesse an das neue Paradigma des »Realtime«-Unternehmens anpassen.

  Wie hoch schätzen Sie das Geschäftspotential ein?

Senger: Für diese Frage möchte ich eine weitere Studie zitieren – den im Januar 2014 veröffentlichten Report »Mobile and Connected Devices Forecast & Monitor« der Yankee Group. Diese Studie zeigt die rasante Entwicklung bei Mobilgeräten: In den USA werden heute bereits mehr als 150 Millionen private Smartphones verwendet. Prognosen zufolge steigt diese Zahl bis 2017 auf mehr als 200 Millionen. Bei Tablets sind die Zahlen ebenfalls beeindruckend. Aktuell nutzen die Anwender etwa 132 Millionen Geräte, in 2017 werden sie bereits mit 190 Millionen Tablets arbeiten. Hinzu kommt, dass bereits 39 Prozent der Beschäftigten einen erheblichen Teil ihrer Arbeitswoche an mobilen Geräten arbeiten. Mobilgeräte werden eine Veränderung für Geschäftsmodelle, Workflows und die Kundenerwartungen auslösen.

  Und zu welchem Ergebnis kommen Sie?

Senger: Das Maß der Veränderung ist so noch nie da gewesen. Ich persönlich vermute, dass sich dieser Trend in den nächsten 24 Monaten beschleunigen wird, und die Wirtschaft sich entsprechend anpassen wird. Für IT-Abteilungen bildet Mobilität einen fast vollständigen Gegensatz zu den bislang angebotenen Services und zu vorhandenen Infrastrukturen. Mobile Apps beinhalten eine bisher nicht gekannte Komplexität, deshalb ist es notwendig den CIOs flexible Lösungen für offene, skalierbare und integrierte Plattformen anzubieten.

  Die Frage ist natürlich, wie ein Unternehmen diese Themen umsetzt, wenn der CIO mit seinen wichtigsten Prozessen beispielsweise auf Dokumentenmanagement und Capture fokussiert?

Senger: Wir nennen die neue »Realtime«-Economy auch das »Zeitalter des Kunden«. Der Kunde rückt in den Fokus der Unternehmen, und hat mehr Macht als je zuvor. Der heutige Kunde ist informierter, anspruchsvoller und erwartet ihr Produkt oder ihre Dienstleistung am liebsten per Knopfdruck, maßgeschneidert und »realtime«. Das erfolgreiche Unternehmen der Zukunft muss rund um die Uhr ansprechbar sein und unmittelbar reagieren. Hierbei bilden unsere »Smart-Process-Applications« (SPA) die Brücke zwischen Kunde und den in Unternehmen vorhandenen Back-Office Prozessen. Egal wann, wo und wie Informationen bereitgestellt werden – es ist die Aufgabe der Kofax-Lösungen, die Kommunikation mit Kunden so anzubinden, dass von hier aus ein vollständiger und durchgängiger Geschäftsprozess angestoßen wird. Das Erfassen der Kundenanfrage beispielsweise in einem Formular, in einem gescannten Dokument oder in einem E-Mail ist nur der erste, allerdings entscheidende Schritt. Und genau auf diesen ersten Schritt, auf diese »First Mile«, ist unsere Strategie ausgerichtet.

  Haben Sie ein konkretes Kundenbeispiel?

Senger: Ein schönes Beispiel ist die Prozessautomatisierungslösung für Allianz Business Services. Bei der Rechnungserfassung sind einfaches Handling und perfekte Erfassung entscheidend. Die Systeme identifizieren nach dem Scannen über OCR-Technologie die Schlüsselbegriffe und automatisieren auf diese Weise die Zuordnungsprozesse. Die zweite Aufgabe der Capture-Lösung ist die perfekte Integration in die Workflow-Software, die für das Verarbeiten der Eingangsrechnungen zuständig ist. Hier legten die Verantwortlichen besonderen Wert auf die nahtlose SAP-Integration. Auf diese Weise konnte der gesamte Rechnungsprozess auch innerhalb des vorhandenen ERP-Systems automatisiert abgebildet werden.

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About the Author: Engelbert Hörmannsdorfer