All3DP eröffnet Marktplatz für 3D-druckbare Designs
Der 3D-Druck gehört zu den Schlüsseltechnologien der nächsten Jahrzehnte. Auch die deutsche mittelständische Fertigungsindustrie wird nun aufmerksam darauf, ergab eine kürzlich veröffentlichte Studie von Freudenberg IT. Das Münchner Startup-Unternehmen All3DP hat es sich nun zur Aufgabe gemacht, einen Marktplatz zur Nummer-Eins-Anlaufstelle für Consumer und Small-Business-Kunden zu etablieren, die sich für 3D-Druck interessieren. Dazu verknüpft All3DP ein nutzernahes englischsprachiges Inhalteangebot mit einem Marktplatz für druckbare 3D-Objekte.
»Wer heute das Wort 3D-Druck hört, denkt an Kunststoffobjekte aus dem Heimdrucker«, erläutert All3DP-Co-Gründer und Geschäftsführer Mathias Plica. »Die meisten Consumer wissen gar nicht, dass man Objekte auch in hochwertigen Materialien wie Stahl, Gold, Keramik oder Titan drucken kann.« Auch müsse man keinen Drucker besitzen, um in den Genuss eines 3D-gedruckten Produkts zu kommen. Die Kosten, übers Internet ein Einzelstück bei einem professionellen Druckdienstleister zu bestellen, blieben dabei überschaubar.
»Designfiles« für 3D-Drucker auf All3DP.com
Damit ein 3D-Drucker ein Objekt erstellen kann, benötigt er einen digitalen »Bauplan«. Solche »Designfiles« in dem inzwischen etablierten Standardformat ».STL« sollen in den nächsten Monaten den Marktplatz von All3DP.com füllen. »Die existierenden Marktplätze für 3D-Designs sind oft unübersichtlich oder gänzlich unkuratiert«, erklärt Diplom-Mathematiker und All3DP-Co-Gründer Stefan Schwarz-Ulrich. »Da kann beim Ausdruck viel schiefgehen. All3DP dagegen hält für die Nutzer geprüfte Objekte bereit, die man dann über Druckdienstleister bestellen kann.«
Für den nötigen Traffic sorgt All3DP-Co-Gründer Anatol Locker. Der Journalist baut auf All3DP.com ein englischsprachiges Content-Angebot auf, das Nutzer aus aller Welt anziehen soll. »Der 3D-Druck-Markt entwickelt sich so rasant, dass es täglich spannende Neuerungen zu berichten gibt. Die Aufbruchsstimmung der 3D-Druck-Branche werden wir mitnehmen und gleichzeitig befeuern«, erklärt der Tech-Journalist. Inhaltlich setze man vor allem auf Content, der Nutzern hilft. »Dabei«, sagt Locker, »haben wir die Expertise, nicht allein ein Fachpublikum, sondern die breite Masse anzusprechen – und diesen Vorteil werden wir nutzen.«
High-Tech Gründerfonds investierte in All3DP
In All3DP hat kürzlich auch der High-Tech Gründerfonds gemeinsam mit vier weiteren Business-Angels investiert. »Die 3D-Druck-Technologie besitzt enormes disruptives Potential«, ist sich Marvin D. Andrä, Investment Manager des High-Tech Gründerfonds, sicher. »Wir sind davon überzeugt mit den drei erfahrenen Gründern einen Global-Player zu etablieren, und somit den Markt nachhaltig zu entwickeln.«
Indem der 3D-Druck die effiziente Fertigung kleiner Losgrößen ermöglicht, könnte er den Weg für »Industrie 4.0« ebnen. So weckt 3D-Druck im industriellen Mittelstand einige Hoffnungen, denn eine Losgröße 1 ist nun möglich. Von Großfabriken wandert die Wertschöpfung vermehrt in ein dezentrales Netzwerk aus Microfactories. Dadurch wird die Herstellung von Konsumgütern lokaler, und Lieferketten könnten sich verkürzen. Zudem dürften die Innovationszyklen kürzer werden, denn das nächste neue Produkt liegt quasi nur einen »Druckjob« weit entfernt.
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