Außerordentliche Hauptversammlung bei Easy nach Übernahme

Easy-Aufsichtsratsvorsitzender Stefan ten Doornkaat steht nächste Woche nicht mehr zur Aufsichtsratswahl (Bild: Easy Software)

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Easy-Aufsichtsratsvorsitzender Stefan ten Doornkaat steht nächste Woche nicht mehr zur Aufsichtsratswahl (Bild: Easy Software)

Der Finanzinvestor Battery Ventures hat den Hersteller von Software für Enterprise Content Management (ECM) Easy Software übernommen. Die von Battery verwalteten Fonds halten nun 78 Prozent  der Anteile, die sie zu einem Preis von 11,50 Euro je Aktie erworben haben, was einer Kaufsumme von 74,1 Millionen Euro entspricht. Die restlichen Aktien befinden sich in Streubesitz und werden an der Börse gehandelt. Der aktuelle Kurs bewegt sich um 13 Euro und damit etwas über dem Übernahmepreis. Einen Tag vor Heiligabend lädt Easy Software seine Aktionäre zu einer außerordentlichen virtuellen Hauptversammlung ein.

Neuer erweiterter Aufsichtsrat

Thema der Hauptversammlung ist die Zustimmung zu einem Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag zwischen der Easy Software AG und der Deltus 36 AG, die als Projektgesellschaft von Battery gegründet wurde. Der Vertrag enthält unter anderem den Austausch des bisherigen Aufsichtsrats und Aufstockung desselben von drei auf vier Mitgliedern. Zur Wahl steht Richard Wiegmann, President und CEO der Vertigis Gruppe als Ersatz für Stefan ten Doornkaat. Neben Wiegmann, der sich für den Posten als Vorsitzender des Aufsichtsrates bereit erklärt hat, kandidieren Zakary Scott Ewen und Robert David Tabors für die bisherigen Aufsichtsräte Armin Steiner und Serkan Katilmis. Für den vierten Posten steht Stephen Paul Rowley zur Verfügung. Aufgrund der Aktienmehrheit von Battery und keinen weiteren Kandidaten gilt die Wahl von Wiegmann, Ewen, Tabors und Rowley als sicher.

Am Vorstand und der restlichen Führung soll sich nichts ändern, nachdem es hier in diesem und letzten Jahr schon einige Turbulenzen gegeben hat. Im Februar dieses Jahres ist Oliver Krautscheid nach der Abberufung des Vorstands Dieter Weißhaar vom Aufsichtsrat auf dessen Position gewechselt. Insgesamt soll es wohl keine Personalreduzierung geben, obgleich sich das Unternehmen effizienter aufstellen soll.

Ziel ist Produktverlagerung in die Cloud

Strategisch sieht die Planung eine Verlagerung des ECM-Geschäfts in die Cloud vor, das bei Easy derzeit hauptsächlich noch stationär abläuft. Zwar hat das Unternehmen beispielsweise mit »Easy HR for Cloud«, über das wir berichteten, bereits eine Produktsuite begonnen, die dem Software-as-a-service-Modell entspricht, aber es bietet noch keine vollständigen Cloud- Native-Produkte an.

Easy zählt in Deutschland mit einem Jahresumsatz von rund 50 Millionen Euro neben Unternehmen wie OpenText, SER, DocuWare und ELO Digital Office zu den führenden ECM-Anbietern. Somit verfügt das Unternehmen über eine gute Basis, muss aber hinsichtlich der Modernisierung der Produktpalette einiges leisten.

About the Author: Annette Stadler

Annette Stadler ist IT-Journalistin und leitet das Online-Portal ECMGUIDE.