Bitkom-Erhebung: Geschäftsklima in ITK-Branche auf Rekordhoch
Für 2021 erwartet der Digitalverband für Unternehmen der IT, Telekommunikation und Unterhaltungselektronik ein Umsatzplus von 4 Prozent auf 178,2 Milliarden Euro. Im Juni 2021 beurteilten die ITK-Unternehmen ihre Geschäftslage insgesamt als sehr gut, wie Erhebungen von Bitkom und ifo Institut weiterhin zeigen. Der Bitkom-ifo-Digitalindex stieg um 5,9 Zähler und erreicht mit 40,5 Punkten ein Allzeit-Hoch. Die Bitkom-Branche entwickelt sich damit deutlich dynamischer als die Gesamtwirtschaft, die laut ifo im Juni um 5,6 Zähler auf 22,5 Punkte zulegte. »Das Wachstum im Kern der digitalen Wirtschaft ist so stark wie seit 20 Jahren nicht mehr und die Umsätze liegen deutlich über dem Vorkrisenniveau«, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg mit Blick auf die aktuelle Entwicklung. Besonders erfreulich sei die positive Entwicklung im Arbeitsmarkt. In diesem Jahr werde die ITK-Branche in Deutschland voraussichtlich wieder über 40.000 zusätzliche Jobs schaffen und damit 1,27 Millionen Menschen in Deutschland beschäftigen.
Prinzipiell gute Aussichten für 2022
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Auch im kommenden Jahr stehen die Zeichen auf Wachstum: 2022 legt der Markt laut Prognose um voraussichtlich 3,4 Prozent auf 184,3 Milliarden Euro zu. Die Zahl der Arbeitsplätze in der Branche könnte zugleich erstmals auf über 1,3 Millionen ansteigen. »Neben den Rekordwerten gibt es aber auch Unsicherheiten«, kommentiert Berg. »Das Auftreten neuer Corona-Varianten, eine mögliche vierte Welle, der ungewisse Ausgang der Bundestagswahl im Herbst und auch der anhaltende Mangel an Halbleitern machen die aktuelle Lage fragil und es bleibt konjunkturell spannend.«
Arbeitstechnische Corona-Auswirkungen
Gefragt danach, wie lange sie noch mit Einschränkungen des öffentlichen Lebens im Zuge der Corona-Pandemie rechnen, geben die Digitalunternehmen ebenso wie die Unternehmen der Gesamtwirtschaft übereinstimmend einen Zeitraum von rund sechs Monaten an. Deutliche Unterschiede gibt es aber bei Umfang und Ausgestaltung von Beschäftigung: Während in der Gesamtwirtschaft noch im Juni fast jedes vierte Unternehmen (22 Prozent) angibt, Kurzarbeit zu haben, sagt dies nicht einmal jedes zehnte Digitalunternehmen (9 Prozent). Beim Thema Homeoffice ist die ITK-Branche Vorreiter: Fast zwei Drittel der Beschäftigten (61 Prozent) arbeiten derzeit noch ganz oder teilweise im Homeoffice – in der Gesamtwirtschaft sind es mit 28 Prozent nicht einmal halb so viele. Seit dem 1. Juli ist die bis dahin geltende Homeoffice-Pflicht ausgelaufen, obwohl 62 Prozent der Berufstätigen laut einer Bitkom-Umfrage vom Mai 2021 eine strikte Homeoffice-Pflicht so lange befürworten, bis die Pandemie vorüber ist. Die Hälfte (51 Prozent) möchte auch nach der Pandemie gern ganz oder teilweise im Homeoffice arbeiten.
Homeoffice sorgt für Digitalisierung
Mobile Arbeit und Homeoffice haben dafür gesorgt, dass das Segment der Informationstechnik 2021 stärker an Gewicht gewinnt: Die Umsätze steigen nach Bitkom-Berechnungen im Juni 2021 um 6,6 Prozent auf 101,8 Milliarden Euro. Am stärksten ist das Wachstum bei der IT-Hardware – also insbesondere Computer, Server und Peripheriegeräte – mit einem kräftigen Plus von 10,9 Prozent auf 33,2 Milliarden Euro. Die Umsätze mit Infrastructure-as-a-Service (IaaS), also dem Geschäft mit gemieteten Servern, Netzwerk- und Speicherkapazitäten, steigen um 29,8 Prozent, mit Tablets um 19 Prozent und mit mobilen PCs um 18 Prozent. Rückläufig ist allein das Geschäft mit stationären Desktop-PCs (minus 5,0 Prozent). Auch die Software legt zu: Um 6 Prozent auf 27,5 Milliarden Euro Umsatz. Das Geschäft mit IT-Services, wozu unter anderem die IT-Beratung gehört, wächst mit 3,7 Prozent deutlich an und steigt auf 41,1 Milliarden Euro.
Tk-Markt wächst dank 5G
Der Markt für Telekommunikation verzeichnet in diesem Jahr voraussichtlich ein leichtes Wachstum. 2021 soll das Segment nach zwei Jahren relativer Konsolidierung um 1,3 Prozent auf 67,5 Milliarden Euro zulegen. Mit Telekommunikationsdiensten werden nach Bitkom-Berechnungen 49,1 Milliarden Euro umgesetzt, das entspricht einem Plus von 1,4 Prozent. Das Geschäft mit Endgeräten verharrt bei 11,5 Milliarden Euro (plus 0,2 Prozent), die Investitionen in die Telekommunikations-Infrastruktur steigen demgegenüber jedoch messbar: um 2,3 Prozent auf 6,9 Milliarden Euro. Hier macht sich bemerkbar, dass die Netzbetreiber weiter massiv in den Ausbau von Glasfaser und neuen 5G-Netzen investieren.