Diese ECM-Trends erwartet Hyland-Chef Heinz Wietfeld 2024
Unternehmen in der DACH-Region stehen 2024 in Bezug auf Enterprise Content Management und Content Services vor mehreren technischen Herausforderungen, meint Heinz Wietfeld, Director und Regional Manager bei Hyland. Problematisch seien der zu geringe Grad der Automatisierung, zu langsame Prozesse, zu viele manuelle Eingriffe, unzureichende Sicherheit sowie fehlende Schnittstellen und Interoperabilität. Dadurch würden innovative Geschäftsprozesse ausgebremst und könnte der gesamte Betrieb beeinträchtig werden.
»Viele Unternehmen in DACH waren relativ ‚late to the party‘, als es in den vergangenen Jahren um echte, sprich eine durchgängige Digitalisierung ging – auch im Bereich des Dokumenten- und Content-Management«, sagt Wietfeld. Die Risiken und Kosten einer überalterten und unflexiblen ECM-Plattform würden oft immer noch unterschätzt. »Die Modernisierung des gesamten Content- und Business-Process-Management mit einem Technologiepartner, der einen breiten Funktionsumfang abdeckt und flexible Integrationsmöglichkeiten auch für hybride Infrastrukturen bietet, kann hier Abhilfe und eine solide technische Grundlage für 2024 schaffen«, empfiehlt der Hyland-Manager.
Budgetplanung der Hyland-Kunden für 2024
Bei der Budgetplanung für 2024 sieht Wietfeld bei den Hyland-Kunden derzeit drei Haupttrends: »Der erste ist die Modernisierung und Migration bestehender ERP-Lösungen. In DACH ist das hauptsächlich SAP, zum Beispiel auf SAP HANA. Der zweite ist die Modernisierung von Backend-Lösungen wie CRM und ECM. Dies geht auch Hand in Hand mit dem dritten großen Trend: IT-Lösungen in die Cloud verlagern.«
Schlagworte wie »Born in the cloud« oder »Cloud-readiness« seien gefragter denn je – selbst, wenn eine neu gewählte Technologie nicht ausschließlich in der Cloud betrieben werden soll. Aber, so Wietfelds Erfahrung: »Die Cloud-Option halten sich alle Unternehmen offen, um agil und flexibel zu werden und zu bleiben.«
Ohne KI geht es 2024 auch bei ECM nicht
Künstliche Intelligenz sehen sowohl die US-amerikanischen Marktforscher von Gartner als auch die vom deutschen IT-Branchenverband eco befragten IT-Entscheider sowie die meisten anderen Experten und Beobachter 2024 in eigentlich allen Bereichen der IT als Megatrend. Der Auffassung schließt sich auch Wietfeld für den ECM-Markt an.
Er ergänzt KI aber noch um den Aspekt Automatisierung: »Viele Unternehmen haben das große Potenzial erkannt und werden sich in Zukunft immer stärker damit auseinandersetzen, wie sie die smarten neuen Tools für ihre eigenen Prozesse einsetzen können. Sicherlich wird 2024 noch nicht jedes Unternehmen seine eigene KI entwickeln und trainieren. Mit niederschwelligeren Lösungen wie Robotic Process Automation (RPA), Intelligent Automation und anderen smarten Workflow-Tools lassen sich jedoch für viele Unternehmen bereits beeindruckende Automatisierungspotenziale nutzen und Prozesse beschleunigen.«
Modernisierung in Unternehmen und Konzentration im Markt
Neben den ganz großen Themen wie KI und Automatisierung geht es laut Wietfeld dieses Jahr bei vielen Unternehmen in DACH aber erst einmal verstärkt darum, die Basis für die Nutzung dieser Technologien zu schaffen. »Das bedeutet eine grundlegende Modernisierung oder Migration bestehender Lösungen, die den Anforderungen moderner Ende-zu-Ende-Digitalisierung nicht mehr gewachsen sind.«
Gleichzeitig sieht der Manger den ECM-Markt im Umbruch. »Einfache und geringvolumige Archivierung wird mehr und mehr zum Standardangebot auch innerhalb von ERP-Lösungen oder als ‚abgespeckte‘ Lösungen seitens der Hyperscaler. ECM-Anbieter, die sich auf den KMU-Markt konzentrieren, werden daher immer größere Schwierigkeiten haben, ihre Lösungen in Zukunft noch zu verkaufen.«
Insbesondere mittelständische und große Unternehmen setzen Wietfeld zufolge verstärkt auf bewährte und internationale ECM-Anbieter, die ein breites Funktionsangebot abbilden und bei Cloud-Technologien bereits heute ernsthaft mitspielen können – statt nur versprechen, das in Zukunft zu tun.
Unternehmen empfiehlt er 2024 zu prüfen, welche Software-Technologien auch übermorgen noch wichtig sein werden und sich von störungsanfälligen, wartungsintensiven Altsystemen zu trennen. »Gleichzeitig stellt sich die Frage, wie sie angesichts des Fachkräftemangels Kunden und Partner mit weniger Mitarbeitenden zuverlässig bedienen können. Automatisierungstechnologien und Managed Services aus der Cloud werden hier eine entscheidende Rolle spielen, Teams entlasten und die Produktivität steigern«, sagt Wietfeld.
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