Docuware wächst durch Cloud und Internationalisierung

Docuware-Geschäftsführer Dr. Michael Berger kann mit den Zahlen für das Geschäftsjahr 2021 zufrieden sein. (Bild: Docuware)

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Docuware-Geschäftsführer Dr. Michael Berger kann mit den Zahlen für das Geschäftsjahr 2021 zufrieden sein. (Bild: Docuware)

DocuWare hat die Zahlen für das Geschäftsjahr 2021 vorgelegt, das am 31. März 2022 endete. Demnach konnte der Anbieter für Dokumentenmanagement und Workflow-Automation seinen Umsatz um 24,7 Prozent steigern. Der Cloud-Umsatz stieg um 50,5 Prozent. Weltweit konnte der Anbieter 34,8 Prozent mehr Kunden als im Vorjahr gewinnen. In absoluten Zahlen ließen sich von April 2021 bis 31. März 2022 als Neukunden 3.113 Unternehmen neu hinzugewinnen.

Der Großteil davon setzt auf die Cloud-basierten Lösungen des Anbieters, wie Geschäftsführer Max Ertl bereits anlässlich der Hausmesse »DocuWorld« Ende April in Berlin gegenüber ECMguide.de erklärte. Der Trend hält an: Ende März 2022 zählte Docuware weltweit mehr als 6.500 Cloud-Kunden, Ende Juni 2022 waren es bereits über 6.900. Innerhalb von drei Monaten kamen also rund 400 neue Kunden hinzu.

Wachstum im Vergleich zum Gesamtmarkt

Der On-Premises-Umsatz hat sich demgegenüber mit einem Zuwachs von 11,2 Prozent bescheiden entwickelt. Im Branchenvergleich steht Docuware aber auch hier gut da. Zum Beispiel gehen die Analysten von MarketsandMarkets für den ECM-Markt weltweit bis 2026 von einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von 9,8 Prozent aus. Die für die Branche durch veränderte Arbeitsgewohnheiten eher positiven Auswirkungen von COVID-19 sind darin bereits berücksichtigt.

Die Marktbeobachter der indischen Marktforschungsfirma Mordor Intelligence sind deutlich optimistischer und sprechen bei einer etwas weiter gefassten Definition des Marktes von Wachstumsraten von durchschnittlich 25,7 Prozent pro Jahr bis 2026. Aber auch sie sehen hohe Wachstumsraten vor allem in Südamerika und Asien, mittlere in Afrika und dem Nahen Osten und in Europa und Nordamerika eher geringe Zuwächse, weil die Märkte deutlich gesättigter sind.

Internationalisierung mit Fokus auf Asien

Das weltweite Marktumfeld ist auch bei Docuware bekannt. Seit der Übernahme durch Ricoh wird die bereits zuvor begonnene Strategie zur Internationalisierung verstärkt verfolgt. Zum Beispiel kamen im Oktober 2021 mit »DocuWare 7.5« nicht nur Dänisch und Norwegisch als neue Benutzersprachen hinzu, sondern auch bei der Texterkennung auch Thai, Vietnamesisch, Malaiisch und Hebräisch.

Für Kunden in Asien hat das Unternehmen kürzlich ein neues Rechenzentrum in Australien eröffnet. Bisher hatte Docuware je eines in Europa, den USA und Japan. Mit dem vierten Standort will es künftig auch Speicher- und Compliance-Anforderungen seiner nicht-japanischen Kunden in der APAC-Region erfüllen.

»In den letzten zwei Jahren konnten wir in APAC 33 Prozent mehr Kunden gewinnen«, berichtet Docuware-Geschäftsführer Dr. Michael Berger. »Die Cloud gewinnt auch in dieser Region an Bedeutung und die Zahl der hier ansässigen mittelständischen Unternehmen, die intelligente Technologien zur Automatisierung von Prozesse nutzen, steigt.«

Größere Partnerbasis für die Kundenbetreuung

Das rasche Wachstum ist aber wohl nicht nur auf die stärkere internationale Ausrichtung und die aus Sicht des Anbieters günstigen Digitalisierungsbemühungen der Wirtschaft im Zuge der Pandemie zurückzuführen. Auch die größere Anzahl an Vertriebspartnern, die ja als Multiplikatoren dienen, dürfte dazu beigetragen haben.

Schon 2020 hatte das die Anzahl seiner Partner weltweit um 30 Prozent erhöht. 2021 setzte das Unternehmen diese Anstrengungen fort. Ende des Jahres hatte es weltweit gut 800 Partner, im deutschsprachigen Raum etwa 300. Zwar ist in der DACH-Region der Markt relativ gut abgedeckt, da das Unternehmen hier schon lange auf Vertriebspartner setzt, aber auch hier sieht es noch Potenzial für neue Partnerschaften.

Dazu gehören teilweise kleinere Unternehmen, nicht selten Ausgründungen etablierter Dienstleister, die sich ganz auf die Cloud-Angebote konzentrieren und damit für sich und den Anbieter neue Kundengruppen ansprechen.

Es gibt aber auch Potenzial für Partner, die bisher On-Premises-Produkte anderer, kleinerer Anbieter vertrieben haben, die den Schritt in die Cloud noch nicht gehen wollen oder nicht schaffen. Denn, wie Docuware schon auf der Docuworld erklärt hat und wie die aktuellen Zahlen zeigen: Noch ist On-Premises zwar lange nicht tot, aber die Musik spielt eindeutig bei den Cloud-basierenden Angeboten.

About the Author: Peter Marwan