Keine Detail-Pläne nach Übernahme von Perceptive durch Hyland

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Der Anbieter von Information-Management-Lösungen Hyland gab vor kurzem den Abschluss der Akquisition des Lexmark-Geschäftsbereichs Perceptive bekannt. Unter dem Dach von Perceptive gruppierte Lexmark mit Ausnahme von Kofax und Readsoft etwa zehn Softwareunternehmen, die der Druckerspezialist in den letzten Jahren übernommen hatte. Neben dem stagnierenden Druckergeschäft wollte Lexmark so neue Umsatzpotenziale erschließen. Ziel war, ganzheitliche Digitalisierungs-Lösungen für Geschäftsprozesse anzubieten, die Dokumente und unstrukturierte Informationen vom Eintritt ins Unternehmen/Input bis zum Austritt/Output führen. Anscheinend ging der Plan nicht auf, denn es erfolgte keine tiefere Integration der zugekauften Produkte und Lösungen. Geschäftliche Erfolge blieben aus und die Erwartungen der Aktionäre konnten nicht erfüllt werden.

Der lange Weg von Perceptive zu Hyland

So übernahm Ende letzten Jahres ein chinesisches Investorenkonsortium bestehend aus Apex Technology und PAG Asia Capital den Lexmark-Konzern. Dabei hatte es das Konsortium nur auf die Hardware-Sparte abgesehen. Klar war, dass das Softwaregeschäft veräußert werden sollte. So stellte die Übernahmeankündigung der Software-Sparte durch das Private-Equity-Unternehmen Thoma Bravo im Mai keine große Überraschung dar. Der weitere Plan war dagegen schon spannender: Kofax und Readsoft sollen unter der Marke Kofax ein neues und unabhängiges Thoma-Bravo-Portfoliounternehmen darstellen, während Perceptive nun wie angekündigt in Hyland eingegliedert wird, das ebenfalls zu Thoma Bravo gehört.

Wie sich Hyland in Deutschland positioniert, ist noch unklar

Vor kurzem verkündete Hyland, alle Softwarelösungen von Perceptive in das Hyland-Produktportfolio aufzunehmen. Hierzu zählen Perceptive Content (ehemals ImageNow), Perceptive Intelligent Capture (ehemals Brainware), Acuo VNA, PACSGEAR, Claron, Nolij, Saperion, Pallas Athena, ISYS und Twistage. Doch zu weiteren Plänen, die das sich teilweise überschneidende Produktportfolio und die deutsche Organisation betreffen, gibt Hyland derzeit noch keine Auskunft. So sei es noch zu früh für Deutschland mitzuteilen, wie viele Mitarbeiter an welchen Standorten unter welcher Leitung arbeiten werden und ob alle Produktlinien in Zukunft weitergeführt werden.

Einige Pläne für Teilbereiche stehen fest

Offiziell bekanntgegeben wurde folgendes: Weltweilt soll es nach der Akquisition 700 neue Mitarbeiter an 17 Niederlassungen geben. Außerdem wird laut Hyland, Acuo VNA die Leistungsfähigkeit von Hylands OnBase durch zukunftsweisende Technologien und ausgereifte Synergien im Gesundheitswesen ausbauen, um Kunden eine Best-in-Class Plattform für das unternehmensweite Management von klinischen Inhalten bereitzustellen. Darüber hinaus will Hyland durch die Integration der Recognition Engines von Perceptive Intelligent Capture seine Capture-Lösungen erweitern.

About the Author: Annette Stadler

Annette Stadler ist IT-Journalistin und leitet das Online-Portal ECMGUIDE.