Kyocera stattet A3-MFPs mit künstlicher Intelligenz aus
In die neue Generation seiner »TASKalfa« genannten Reihe an Multifunktionsgeräten integriert Kyocera Document Solutions erstmals künstliche Intelligenz (KI). Ziel ist es, Unternehmen bei der Steigerung der Produktivität zu helfen. Dafür bieten sich bei dokumentenintensiven Prozessen tatsächlich einige Szenarien an, die auch bereits umgesetzt werden. Aus dem Bereich Enterprise Content Management (ECM) kennt man beim Inputmanagement etwa die automatische Erkennung von Dokumententypen oder die Extraktion von Metadaten aus Dokumenten. Außerdem nutzen die unter dem Begriff Robotic Process Automation (RPA) angebotenen Erfassungslösungen bestimmte KI-Technologien (oder zumindest Maschinenlernen) um in Verbindung mit OCR (Optical Character Recognition, optische Zeichenerkennung) schon bei der Erfassung zu erkennen, welche weiteren Bearbeitungsschritte erforderlich sind und die dann anzustoßen.
Entsprechende Bemühungen gingen bisher aber vor allem von den Anbietern von ECM-Lösungen aus. Nun macht auch Kyocera bei seiner Hardware erste Schritte in diese Richtung. Die sorgen allerdings zunächst einmal nur dafür, dass die Dokumente bei der Erfassung optimiert oder deren Bearbeitung während der Erfassung vereinfacht wird.
KI-Funktionen in der Taskalfa-Reihe
Konkret kann die Künstliche Intelligenz laut Kyocera zum einen handschriftliche Passagen in Dokumenten hervorheben oder überschreiben, ohne das Format zu verändern. Diese »Handwriting« genannte KI-Funktion ist laut Kyocera besonders vorteilhaft für das Korrekturlesen von Dokumenten, Fragebögen, Schriftstücken, Zeichnungen sowie bei der Überprüfung von dünnen Linien und kleinen Zeichen.
Zum anderen wird die High-Resolution-Funktion, die niedrig aufgelöste Bilder verbessert, nun von einer KI unterstützt. Die »Super Resolution« genannte Funktion ist in den Druckertreiber integriert und ermöglicht es, Bilder mit geringer Auflösung in hoher Qualität zu drucken. Dazu erkennt sie Bilder, indem sie diese mit Informationen aus einer internen Bildbibliothek vergleicht. Bilder (zum Beispiel Logos) mit niedriger Auflösung konvertiert sie dann in höhere Auflösungen.
Beide Funktionen sind sicher nur in bestimmten Szenarien sinnvoll. Es erstaunt daher, dass Kyocera sie zum ersten Mal in verhältnismäßig großen Mehrzweckmaschinen und nicht in kleineren, eher für Spezialanwendungen zugeschnittenen Geräten anbietet. Ein Grund könnte sein, dass der Hersteller einen Plattformgedanken verfolgt und die verhältnismäßig aufwändige KI-Plattform daher in den größeren MFPs verbaut und sie mit der Zeit um immer weitere Möglichkeiten ergänzt wird. Genaueres darüber wird man ebenso wie zu den Preisen voraussichtlich erst mit der offiziellen Markteinführung erfahren, die in Deutschland und Österreich ab 1. Oktober 2021 geplant ist.
Aktualisierte Bedienoberfläche auf 10,1-Zoll-Panel
Die neue A3-Produktreihe umfasst die vier Farb-MFPs 7054ci, 6054c, 5054ci und 4054ci sowie die drei Schwarzweißgeräte 7004i, 6004i und 5004i. Für die neue Produktgeneration hat Kyocera auch die Bedienoberfläche modernisiert. Sie soll nun intuitiver sein und eine einfache Integration in Dokumentenmanagement-Prozesse bieten. Präsentiert wird sie Anwendern auf einem 10,1 Zoll großen, vollfarbigen Touchpanel mit resistiver Technologie.
Die Druckgeschwindigkeiten liegen je nach Modell zwischen 40 und 70 Seiten pro Minute. Die Scangeschwindigkeit gibt der Hersteller mit bis zu 274 Bildern pro Minute an. Möglich sind einzelne Scan-Aufträge mit bis 320 Seiten. Die erste Seite liegt je nach Modell bei den Farb-MFPs ab 4,3 Sekunden (Schwarzweiß) beziehungsweise 3,7 und 5,0 Sekunden im Ausgabefach. Die Schwarzweiß-Geräte schaffen das je nach Modell in 3,4 bis 4,3 Sekunden.
Kyocera verbaut in allen bisher auf der Website präsentierten Neuvorstellungen 4 GB RAM und eine SSD mit 64 GByte Speicherkapazität. Die Systeme lassen sich wie in dieser Produktklasse üblich durch zahlreiche Erweiterungen hinsichtlich Papiervorrat, Papierhandling und Ausgabeoptionen an die jeweiligen Anforderungen im Unternehmen anpassen.
Mehr Sicherheitsfunktionen, geringerer Energiebedarf
Dem erst jüngst wieder stärker in den Blickpunkt gerückten Thema Sicherheit von Netzwerkdruckern tragen die neuen Taskalfa-Modelle durch Funktionen zur Verwaltung von Sicherheitsprotokollen, der automatischen Prüfung von Sicherheitszertifikaten, verbesserten Kommunikationsprotokolle sowie der Unterstützung digitaler Signaturen und von E-Mail-Verschlüsselung Rechnung. Außerdem sind alle sieben Neuvorstellungen standardmäßig mit einer verbesserten ID-Funktion ausgestattet.
Auch den Energieverbrauch hat Kyocera eigenen Angaben zufolge gegenüber den Vorgängern noch einmal deutlich reduziert. Zum Beispiel benötigen die Farb-Modelle 5054ci und 7054ci im Ruhemodus 0,5 Watt, im Bereitschaftsmodus 45 Watt und beim Drucken und Kopieren 780 respektive 1.140 Watt. Die Werte liegen im Ruhe- und Bereitschaftsmodus bei den Schwarzweiß-MFPs bei 0,5 und 40 Watt, in Aktion benötigen sie modellabhängig zwischen 660 und 850 Watt.