Lange still geplant: Führungswechsel bei Docuware
Ab Januar 2019 wird es beim Anbieter von Lösungen für Enterprise Content Management (ECM) DocuWare einen Führungswechsel geben: Die bisherigen Vorstände Jürgen Biffar und Thomas Schneck übergeben ihre Posten an Dr. Michael Berger, derzeit Chief Technology Officer (CTO), und Max Ertl, derzeit Chief Revenue Officer (CRO). Was für Außenstehende etwas überraschend anmutet und bei der Feier zum 30jährigen Firmenjubiläum letzten Donnerstag in Germering bei München bekannt gegeben wurde, »war eigentlich schon seit sechs Jahren geplant«, erklärt Biffar gegenüber ECMguide.de.
Planung für Nachfolge begann vor sechs Jahren
Mit seinem Partner Schneck machte Biffar sich frühzeitig Gedanken, wie lange sie das Unternehmen noch mit vollem Einsatz leiten können und peilten den jetzigen Zeitpunkt an. »Letztlich hat sich alles auch dann so entwickelt wie wir uns das vorstellten«, meint Biffar. Mit Berger und Ertl haben sich in seinen Augen zwei Führungskräfte herauskristallisiert, die mit viel Freude und großem Engagement an die Aufgabe heran gehen. Zudem läuft das Geschäft von Docuware sehr gut. Mit einer Steigerungsrate von 18,4 Prozent erreichte die Docuware Gruppe 2017 ein Ergebnis, das mit 43,99 Millionen Euro erstmals über 40 Millionen Euro lag. Die Cloud-Umsätze stiegen um fast 140 Prozent auf 4,1 Millionen Euro, der Umsatz mit Neu- und Erweiterungslizenzen nahm um 17 Prozent zu.
Alter Vorstand will Finanzrahmen neu regeln
Der jetzige Zeitpunkt des Wechsels wurde auch mit Blick auf den finanziellen Hintergrund von Docuware gewählt. 2012 investierte die US-Investmentbank Morgan Stanley mit einem festen Investitionszeitrahmen in Docuware. Da diese Frist abläuft, geht es nun darum, die finanzielle Zukunft mit entsprechenden Investoren zu regeln. »Wichtigste Aufgabe von Thomas Schneck und mir ist es jetzt noch, in den nächsten Monaten dafür zu sorgen, dass die künftigen Eigentumsverhältnisse das ermöglichen, was wir uns als weitere Entwicklung vorgestellt haben. Wir verschließen uns keinerlei Gesprächen«, so Biffar. Prinzipiell könne er sich sowohl Finanzinvestoren als auch industrielle Investoren, die Synergien nutzen wollen, vorstellen. Wichtig sei, dass der eingeschlagene Weg fortgeführt werden kann, der auf stationären und besonders cloud-basierten Lösungen für Dokumentenmanagement und Workflow beruht.
Hintergrund der neuen Vorstände
An der bisherigen Entwicklung von Docuware haben die beiden neuen Vorstände maßgeblichen Anteil. Nach leitenden Positionen bei Siemens kam der heute 48-Jährige Berger 2008 zu Docuware. Als Vice President Research & Development stellte er den Entwicklungsprozess auf ein modernes Fundament und trieb Innovationen wie »DocuWare Cloud« und »Intelligent Indexing« entscheidend voran. Seit Mai 2013 verantwortet der Entwicklungschef den Hauptbereich Technology. Berger wird als Vorstand die globale Verantwortung für Produkte, Dienstleistungen und Finanzen übernehmen.
Sein neuer Vorstandskollege für Vertrieb und Marketing Ertl kam 2001 zu Docuware. Davor bekleidete er innerhalb Siemens und beim Bausoftwarespezialisten Nemetschek leitende Positionen in den Bereichen strategische Planung, Marketing und internationaler Softwarevertrieb. Bei Docuware übernahm er anfänglich die Verantwortung für das Marketing. Anfang 2006 kamen der deutschsprachige Vertrieb, ab 2008 die Verantwortung für die Tochtergesellschaften Frankreich, Spanien, UK sowie die Region EMEA hinzu.
- Docuware kann Cloud-Umsatz zum Halbjahr mehr als verdoppeln
- Docuware Forms für Web-Formulare enthält neue Features
- ECM-Hersteller SER und Docuware mit guten Bilanzen
- Neue Hauptversion von Docuware für Cloud und OnPremise
- Docuware verbindet Corporate Design stärker mit Cloud-Strategie
- Docuware erhält 2012 Venture Capital von Morgan Stanley