Opentext verklagt File-Sharer Box auf 268 Mio US-Dollar
Aua, das tut weh: Das File-Sharing- und Collaboration-Unternehmen Box ist mitten in den Vorbereitungen für einen Börsengang – und wird just in diesem Moment mit einer massiven Klage seitens des ECM-Spezialisten OpenText überzogen. Die Klage beinhaltet Schadenersatzforderungen in Höhe von mindestens 268 Millionen US-Dollar wegen »mutwilligem Verletzen« von Opentext-Patenten. Außerdem will Opentext den Vertrieb der entsprechenden Box-Produkte unterbieten lassen.
Opentext-Angaben zufolge geht es um 200 Punkte in zwölf Patenten von drei Patent-Familien. Eine Patentverletzungsklage habe man bereits am 5. Juni 2013 eingereicht. Zu einer ersten Anhörung, aber noch ohne Ergebnis, kam es am 24. Januar 2014. Am kommenden 10. April 2014 soll es einen gerichtlich Zwischenbescheid geben. Zwischenzeitlich waren aber die Anwälte aktiv. Und offensichtlich ist Opentext guter Dinge, die Sache für sich zu entscheiden – deshalb das Vorpreschen.
Opentext spuckt Box in die angerichtete IPO-Suppe
Freilich dürfte es auch darum gehen, dass Box just in diesen Tagen mit Hochdruck seinen Börsengang vorbereitet, der schon in wenigen Wochen, möglicherweise in wenigen Tagen durchgeführt werden könnte. Letzte Woche sickerte durch, dass Box bei einem Börsengang 250 Millionen US-Dollar vereinnahmen möchte. Mit der Klage könnte Opentext den IPO konterkarieren – und ein aufstrebender Konkurrent wäre von einem warmen Geldfluss abgeschnitten.
Opentext hat in seinem Portfolio die Lösung »Managed File Transfer« (MTF). Mit dieser Lösung konkurriert man gegen Dropbox, Box und ähnliche File-Sharing- und Collaboration-Unternehmen. Während diese Lösungen allerdings stark auf Consumer ausgerichtet sind, und nun zunehmend auf Unternehmen zugeschnitten werden, ist die Opentext-Lösung standardmäßig für den Unternehmenseinsatz konzipiert.
In Deutschland ist die Deutsche Telekom größte Box-Partner. Die Box-Lösungen werden über den »Business Marketplace« vertrieben.
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