Opentext zeigt KI-Kundenbeispiele auf der Enterprise World 2018

Tata nutzt beispielsweise im Land Rover die KI-Technologie Magellan (Bild: A. Stadler)

23916-Opentext-Enterprise-World

Tata nutzt beispielsweise im Land Rover die KI-Technologie Magellan (Bild: A. Stadler)

Erstmals präsentierte der Anbieter von Lösungen für Enterprise Information Management (EIM) OpenText auf seiner letzte Woche veranstalteten Partner- und Kundenkonferenz Enterprise World in Toronto konkrete Kundenbeispiele für die Nutzung der KI-Plattform »Magellan«. So nutzt der indische Automobilhersteller Tata Magellan-Technologie beispielsweise in Fahrzeugen der Marke Land Rover.

Tata verwendet Magellan in Land Rover Fahrzeugen

Hierbei werden Daten aus unterschiedlichsten Sensoren verwendet, um verschiedenste Analysen durchzuführen. So erläuterte Akhilesh Tiwari, Global Head, Enterprise Application Services, Tata Consultancy Services TCS, wie ein Nicht-IT-Kollege in kürzester Zeit über seine mobile App herausfinden konnte, warum bei einer Fahrt mit der Familie die Klimaanlage ausgefallen war. Jedoch lassen sich die Informationen für das Flottenmanagement, zur Routensteuerung und viele andere Fahrzeug-bezogene Analysen verwenden. Gleichzeitig dient der Tata-Anwendungsfall als Beispiel für genutzte IoT-Technologie. Opentext will verstärkt in diesen Bereich einsteigen und nicht nur digitalen Content im bisherigen Sinn, sondern auch Daten aus Maschinen nutzen. Als Basis hierfür dient die IoT-Plattform des vor einem Jahr akquirierten Unternehmens Covisint.

Magellan analysierte die Stimmung zum G7-Gipfel

Die Magellan-Technologie von Opentext wurde auch im Rahmen des im Juni stattgefundenen G7-Gipfels in Kanada verwendet. Im Auftrag der Regierung erstellte Opentext eine Lösung, mit der die Meinung der Öffentlichkeit zu Themen rund um das Gipfeltreffen zu verfolgen war und noch ist. Gesammelt und ausgewertet wurden hierzu Artikel, Tweets und andere Social-Media-Kommentare, deren resultierende Statistiken und Ergebnisse sich im Internet einsehen lassen.

Gallo will mit Magellan Weinabsatz erhöhen

Kommerziell im Einsatz ist Magellan in Verbindung mit IoT wiederum beim kalifornischen Weingut E.&J. Gallo Winery. Per Sensoren überwacht der Weinbauer das Wachstum der Rebstöcke bezüglich Feuchtigkeit, Bodenqualität, Krankheiten und Insektenbefall und stellt deren Bewässerung und Pflege genauestens auf die Daten ein. Magellan kommt ins Spiel, um bessere Trendaussagen für die  Zukunft treffen zu können und vorherzusagen, wie sich beispielsweise eine Trockenperiode langfristig auf die Weinqualität auswirkt. Zudem untersucht Gallo mit Hilfe von Magellan die Reaktion von Kunden in den sozialen Medien, um zum Beispiel herauszufinden, wie neue Sorten aufgenommen werden.

Magellan nun anwendungsfreundlicher

Um soziale Medien und weitere Datenquellen anzapfen zu können, ist Magellan seit Ende April mit neuen Konnektoren ausgestattet. Verbessert wurde mit jenem Erweiterungspaket auch die Bedienfreundlichkeit. »Nun muss man kein Programmierer mehr sein, um Analysen zu starten. Dies können jetzt beispielsweise auch Business Analysten«, so Muhi Majzoub, OpenText Executive Vice President, Engineering and IT gegenüber ECMguide.de. Majzoub hält Magellan aus diesem und weiteren Gründen auch für einen praktikablen Service für kleinere Unternehmen: »Der Dienst läuft auf normaler Standardhardware und lässt sich in verschiedenen Paketen einfach aus dem Internet herunterladen.«

Weitere Fallbeispiele sind wohl auch bald in Europa zu erwarten, wo es rund ein Dutzend Testanwendungen gibt, mit denen Kunden derzeit experimentieren.

About the Author: Annette Stadler

Annette Stadler ist IT-Journalistin und leitet das Online-Portal ECMGUIDE.