Trovarit und RWTH Aachen veröffentlichen PLM-/PDM-Marktspiegel
Im »Marktspiegel Business Software PLM/PDM 2018/2019« zeigt das Werkzeugmaschinenlabor (WZL) der RWTH Aachen und das Consulting- und Analystenhaus Trovarit die PLM-/PDM-Aufgaben auf und stellt sie den Funktionen der Lösungen gegenüber. Leser erhalten ausführliche Tipps und Anleitungen für die Vorgehensweise bei der Auswahl, Einführung und Nutzung von entsprechenden Systemen. Hinzu kommt ein Kapitel, das explizit einen dedizierten Leitfaden mit acht Schritten für die Auswahl darstellt. Schließlich werden 37 der am Markt verfügbaren PLM-Lösungen hinsichtlich ihrer funktionalen Breite, technischen Kriterien und dem Dienstleistungsangebot der Anbieter in Checklistenform dargestellt.
Führende Systeme sind nicht enthalten
Hersteller wie BCT Technology, Data Solid, EVO und SpecPage sind mit dabei während die führenden Systeme von Aras, Oracle und Siemens fehlen. Aus den Übersichten ist ersichtlich, welche technischen Merkmale, zum Beispiel unterstützte Server-Datenbanken, Clients und standardisierte Schnittstellen die Systeme vorweisen. Ferner gibt es Hinweise zu den Anbietern wie Standorte, Personaldecke und angebotene Dienstleistungen.
Laut den Verfassern ist das am Markt bestehende PLM- und PDM-Angebot in Bezug auf ihre Funktionalität sehr verschieden. Die Ursachen hierfür sind unter anderem der unterschiedliche Ursprung der PLM-und PDM-Software und ihre dynamische Entwicklung in den letzten Jahren. Die Unterschiede zwischen den einzelnen Lösungen erschweren das Marktverständnis und den Vergleich verschiedener PLM Software von diversen Anbietern. Um trotzdem den Vergleich verschiedener PLM-/PDM-Lösungen zu ermöglichen und die Markttransparenz zu erhöhen, haben das WZL der RWTH Aachen und die Trovarit den Marktspiegel herausgegeben.
Digitalisierung in der Produktentwicklung
Die Digitalisierung betrifft alle Unternehmensbereiche, auch die Produktentwicklung. Die Art und Weise, wie Hersteller Informationen über den Produktlebenszyklus hinweg verwalten, veränderte sich in den letzten Jahren deutlich. Das Internet der Dinge hat dazu beigetragen, Innovationen in der Entwicklung zu beschleunigen, und ermöglicht es Herstellern, Informationen von Produkten zu erhalten und zu nutzen, um neue oder zukünftige Generationen von Produkten zu verbessern. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen Hersteller in der Lage sein, ihre Produktentwicklungsprozesse flexibel an den Bedarf anzupassen. Dabei können PLM-/PDM-Lösungen behilflich sein. Als prozessorientierter, strategischer Ansatz verfolgen sie das Ziel einer höheren Produktivität im gesamten Unternehmen.
Mit der Individualisierung von Produkten und der Digitalisierung von Geschäftsprozessen stehen Unternehmen insbesondere vor der Herausforderung drastisch wachsender Datenmengen. Außerdem hat sich in vielen Unternehmen die IT-Systemlandschaft vervielfältigt, weil für einzelne Unternehmensfunktionen unterschiedliche unterstützende IT-Lösungen verwendet werden. In diesem Zusammenhang stellt der PLM-Ansatz einen wichtigen Hebel für die Steigerung der Produktivität und die Senkung von Kosten sowohl in der Produktentstehung, als auch in allen anderen Bereichen entlang der Wertschöpfungskette dar.
PLM geht über Abteilungs- und Systemgrenzen hinweg
Ein durchgängiges PLM liefert Konzepte für eine umfassende Verwaltung von Produktdaten und für die Integration von Prozessen, Organisationseinheiten und Anwendungen über den gesamten Produktlebenszyklus. Die Daten und Informationen über Produkte und deren Entstehungsprozess werden redundanzfrei immer aktuell an den relevanten Stellen im Unternehmen zur Verfügung gestellt. Dies ermöglicht unter anderem Zeiteinsparungen bei nicht wertschöpfenden Aktivitäten wie der Suche nach Informationen, die Erhöhung von Kommunalitäten durch Wieder- beziehungsweise Weiterverwendung, die Verbesserung von Kooperationen sowie die Senkung von Durchlaufzeiten.
Wegen des komplexen IT-Umfangs gestaltet sich laut den Verfassern der Studie die Auswahl einer PLM-Software für produzierende Unternehmen bisher als eine sehr aufwendige und unübersichtliche Aufgabe. Die produktbezogenen Prozesse gehen über die Abteilungsgrenzen hinaus und erfordern damit ein breites Spektrum integrierter Funktionen für eine vor allem durchgängige Datenverwaltung entlang des gesamten Produktlebenszyklus.