Freudenberg-IT-Studie: Mittelstand erkennt 3D-Druck-Potenzial
Mit einem 3D-Drucker nehmen Ideen echte Formen an. Jetzt erkennt auch die mittelständische Fertigungsindustrie in Deutschland zunehmend das immense Potenzial des 3D-Drucks für die industrielle Produktion.
Fast jedes vierte (23 Prozent) Fertigungsunternehmen stimmt neuerdings der These zu, dass sich durch 3D-Druck in der Produktion Kosten- und Effizienzvorteile realisieren lassen. Dies ist ein Kernergebnis des aktuellen »IT Innovation Readiness Index« von Pierre Audoin Consultants (PAC) im Auftrag des IT-Providers und SAP-Spezialisten Freudenberg IT.
Werden die Ergebnisse zu der Aussage »stimme eher zu« ebenfalls hinzugezählt, sind es sogar 45 Prozent. »Die mittelständische Fertigungsindustrie hat die vielversprechenden Möglichkeiten der Produktion dreidimensionaler Werkstücke mittels Drucker erkannt. Vor dem Hintergrund, dass 3D-Druck ein reales Anwendungsszenario dafür ist, welche Vorteile eine dezentrale Produktion zukünftig bieten kann, sind diese Ergebnisse sehr interessant«, kommentiert Stefanie Naujoks, Analystin Project Services and Manufacturing Markets bei PAC. »Dass rund ein Drittel der befragten Unternehmen der Aussage nicht zustimmt, liegt sicherlich auch darin begründet, dass 3D-Druck für manche Unternehmen einfach nicht geeignet ist. So hängt es sehr stark von den individuellen Gegebenheiten in der Produktion ab, das heißt welche Produkte produziert werden.«
Das nächste neue Produkt liegt quasi nur einen »Druckjob« weit entfernt
Indem der 3D-Druck die effiziente Fertigung kleiner Losgrößen ermöglicht, könnte er den Weg für »Industrie 4.0« ebnen. So weckt 3D-Druck im industriellen Mittelstand einige Hoffnungen. Von Großfabriken wandert die Wertschöpfung vermehrt in ein dezentrales Netzwerk aus Microfactories. Dadurch wird die Herstellung von Konsumgütern lokaler, und Lieferketten könnten sich verkürzen. Zudem dürften die Innovationszyklen kürzer werden, denn das nächste neue Produkt liegt quasi nur einen »Druckjob« weit entfernt.
3D-Druck ebnet den Weg für Losgröße 1
Darüber hinaus lassen sich Produkte bis ins kleinste Detail an spezielle Kundenwünsche anpassen und individualisieren. »Es ist längst kein futuristisches Szenario mehr, dass aktuell benötigte Teile statt vom Lieferanten direkt am Montageband On-Demand aus dem 3D-Drucker kommen«, erläutert Manfred Stein, Director Marketing & Corporate Communications bei Freudenberg IT. »Dadurch lassen sich nicht nur Logistikkosten einsparen, sondern auch kleinste Losgrößen bis hin zum Einzelstück deutlich preiswerter realisieren.«
3D-Druck hat unmittelbaren Bezug zu den IT-Megatrends Big Data und Cloud-Computing
Der Weg zu einer Dezentralisierung der Fertigung in Microfactories und einer signifikanten Abkürzung der Lieferketten scheint damit vorgezeichnet. »Zudem ist nicht zu übersehen, dass 3D-Druck einen unmittelbaren Bezug zu den IT-Megatrends Big Data und Cloud-Computing hat«, erklärt Stein. »Denn außer den Daten für eine selbststeuernde Fertigung müssen auch alle digitalen Konstruktionspläne für die 3D-Druck-Teile in Echtzeit zur Verfügung stehen.«
Für die repräsentative Untersuchung befragte das Marktforschungsinstitut PAC rund 130 IT-Entscheider und Produktionsleiter mittelständischer Fertigungsunternehmen in Deutschland.
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