Quocirca legt Report »Print Security Landscape 2024« vor
»Print Security Landscape 2024« mit Licht und Schatten
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Das Analystenhaus Quocirca beschäftigt sich schon länger intensiv mit Fragen rund um die Sicherheit beim Drucken im Unternehmen. Ergebnis sind die jährlich einmal vorgelegten Berichte »Print Security Landscape«. Im Vergleich zu den Quocirca-Analysen aus den Jahren 2022 und 2023 hat sich im Bericht für 2024 einiges getan.
Genauer analysiert wurden für den Bericht die Angebote von Brother, Canon, Epson, HP, Konica Minolta, Kyocera, Lexmark, Ricoh, Sharp, Toshiba America Business Solutions (TABS) und Xerox. Wie in den Vorjahren werden (in alphabetischer Reihenfolge) Brother, Epson und Kyocera sowie diesmal auch Toshiba als »Major Player« eingestuft«. Zu den »Leadern« gehören erneut Canon, HP, Konica Minolta, Lexmark, Ricoh und Xerox. Erstmals im Bericht aufgeführt und gleich als einer der »Leader« eingestuft ist zudem Sharp.
Stärken der einzelnen Hersteller
Generell stellt Quocirca fest, dass Hersteller von Druckern und MFPs ihre Bemühungen um die Sicherheit weiter verstärken. HP habe seine Position durch kontinuierliche Innovationen in seinem gesamten Hardwareportfolio, die Etablierung eines Zero-Trust-Print-Architecture-Frameworks (ZTPA) und eine stärkere Ausrichtung von »HP Wolf Security« auf seine Druck- und PC-Angebote ausgebaut.
Xerox verfügt nach Einschätzung der Analysten »über ein umfassendes Sicherheitsangebot für Hardware und Lösungen, insbesondere im Hinblick auf sein Workflow- und Content-Sicherheitsportfolio«. Canon biete »ein weltweit einheitliches Sicherheitsangebot«, das durch die ausgereifte »uniFLOW-Plattform« unterstützt wird. Bei Lexmark hebt Quocirca den »Secure-by-Design«-Ansatz hervor, der sich über das gesamte Hardwareangebot erstreckt, bei Ricoh dessen Cybersicherheitsdienste und bei Konica Minolta dessen »Bizhub-Secure«-Angebote.
Sharp erstmals im Quocirca-Bericht berücksichtigt
Neuzugang Sharp habe im vergangenen Jahr stark in Sicherheit investiert. Das zeige sich sich in einem mehrschichtigen Sicherheitsansatz und der im Oktober 2022 bekanntgegebenen Partnerschaft zwischen Sharp und Bitdefender. In deren Rahmen ist in die A3-MFP-Serie »Sharp Future Workplace« die Anti-Malware-Engine von Bitdefender integriert. Sie scannt in Echtzeit alle Ein- und Ausgabedaten der Geräte und alarmiert, wenn Bedrohungen erkannt werden.
»Sharp hat sich von einem traditionellen Anbieter von Drucklösungen zu einem breit aufgestellten Anbieter von Business-Technologie gewandelt, um die sich ebenfalls wachsenden Anforderungen des europäischen KMU-Marktes zu erfüllen«, sagt Jason Cort, Director Product Plannung & Marketing bei Sharp Europe. Er freut sich über die positive Erwähnung in dem Bericht, in dem diese Bemühungen anerkannt würden. »Die Auszeichnung durch Quocirca bestätigt diese Entwicklung und unser Engagement, Unternehmen bestmögliche Sicherheit als Teil eines differenzierten Produkt- und Service-Portfolios zu bieten.«
Trends bei Drucksicherheit
Neben der Bewertung der Security-Bemühungen der Hersteller liefert der Bericht aber auch zahlreiche interessante Einblicke rund um Cybersecurity beim Drucken. Grundsätzlich positiv ist, dass das Thema Drucksicherheit im Vergleich zu 2023 auf der Agenda der Verantwortlichen nach oben gerückt ist. Insbesondere die Frage nach der Sicherheit der Drucker der Mitarbeiter im Homeoffice (33 Prozent), ist stärker ins Bewusstsein gerückt (2023 noch 21 Prozent).
Ebenfalls gut: Unternehmen machen Fortschritte in Bezug auf Drucksicherheit. Insgesamt sagen 30 Prozent der Befragten, dass es »sehr schwierig« oder »etwas schwierig« ist, mit den Anforderungen an die Drucksicherheit Schritt zu halten. Im Vorjahr waren es noch 39 Prozent.
Als größte Herausforderung sehen die Befragten, den Ausdruck vertraulicher Dokumente zu verhindern (28 Prozent). Insbesondere Unternehmen, die eine Druckumgebung mit Geräten mehrerer Anbieter betreiben, sehen dies als Herausforderung (30 Prozent), Unternehmen, die eine standardisierte Druckerflotte haben, sind da etwas zuversichtlicher (24 Prozent).
Problem wird nicht kleiner
Trotz gestiegener Aufmerksamkeit für das Problem, wird das Problem nicht kleiner. In den vergangenen 12 Monaten hatten 67 Prozent der befragten Organisationen Datenverluste aufgrund unsicherer Druckpraktiken erlitten. 2023 waren es 61 Prozent.
Wie im Vorjahr melden mittelständische Firmen häufiger einen oder mehrere Datenverluste (70 Prozent) als große Organisationen (63 Prozent). Im Durchschnitt betragen die Kosten eines über die Druck-Infrastruktur erfolgten Datenlecks über eine Million Britische Pfund. 2023 waren es noch 743.000 Pfund.
Drucksicherheit bei Anwenderfirmen bewertet
Quocirca bewertet allerdings nicht nur die Hersteller, sondern auch die Anwenderfirmen. Dazu dient der »Print Security Maturity Index«. Darin werden nur 20 Prozent der damit bewerteten Organisationen als führend eingestuft. Als »führend« gelten sie, wenn sie sechs oder mehr Sicherheitsmaßnahmen implementiert haben.
Künstliche Intelligenz (KI) sorgt für weitere Bedenken hinsichtlich der Sicherheit. Insgesamt geben 62 Prozent der Befragten an, dass sie »äußerst« oder »mäßig« besorgt darüber sind, dass KI zusätzliche IT-Sicherheitsrisiken schafft. KI oder maschinelles Lernen (ML) für die Abwehr einzusetzen finden 34 Prozent »sehr wichtig« und 49 Prozent »ziemlich wichtig«.
Mit den Sicherheitsfunktionen ihres Druckanbieters sind weltweit 36 Prozent sehr zufrieden. Bei US-Unternehmen liegt dieser bei 47 Prozent, in Deutschland ist er mit 19 Prozent am niedrigsten. Außerdem sind Kunden von Managed Print Services weitaus zufriedener (43 Prozent waren zufrieden) als diejenigen, die das derzeit nicht tun oder nicht vorhaben (23 Prozent).
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