Trends beim Drucken: Nachhaltigkeit, Cloud und KI
Um den ökologischen Fußabdruck zu reduzieren und gleichzeitig Geld zu sparen, setzen Unternehmen auf energieeffiziente und ressourcenschonende Drucksysteme. Cloud und KI tragen ebenfalls zu mehr Effizienz und Sicherheit bei.
Nachhaltigkeit ist zentraler Trend
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Aus technologischer Sicht prägen gerade mehrere Trends den Markt für Drucksysteme: Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen spielen eine zunehmend bedeutende Rolle, indem sie beispielsweise die Automatisierung von Druckprozessen und die Optimierung von Wartungszyklen ermöglichen. Darüber hinaus gewinnen cloudbasierte Lösungen und Sicherheitsaspekte an Bedeutung. Zum einen arbeiten Unternehmen vermehrt remote und zum anderen steigt das Bewusstsein, dass Drucker als Endgeräte bestimmten Sicherheitsrisiken ausgesetzt sind. Ein weiterer zentraler Trend ist Nachhaltigkeit, der die Innovationsstrategien vieler Unternehmen bestimmt.
»Nachhaltigkeit hat für viele unserer Kunden hohe Priorität. Sie streben zunehmend danach, umweltfreundliche Produkte, Lösungen und Dienstleistungen zu implementieren – sei es aus ökologischer Verantwortung, zur Kostensenkung durch energieeffiziente Geräte oder aufgrund gesetzlicher Berichtspflichten. Die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) und das CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetz (CSR-RUG) verpflichten viele Unternehmen, umfassende Nachhaltigkeitsberichte zu erstellen«, berichtet Patrick Bischoff, Director Marketing & Strategy bei Canon Deutschland. In diesem Kontext wächst auch die Bedeutung von Zertifizierungen wie dem Blauen Engel, ISO 14001 und Informationen zum CO2-Fußabdruck.
Nachhaltigkeitsstrategie von Canon
Canons Engagement für Nachhaltigkeit zeigt sich in energieeffizienten Drucksystemen und Recyclingprogrammen, die Emissionen reduzieren und Ressourcen im Kreislauf halten. Ein Beispiel ist das Certified Used (CU) Programm, das überholte Multifunktionsgeräte in ganz Europa anbietet. Seit 1990 läuft zudem ein globales Recycling-Programm für Tonerkartuschen, das laut Canon bisher 331.000 Tonnen neue Ressourcen eingespart hat.
Zudem erhöht der Hersteller den Anteil an recycelten Materialien in seinen Systemen. Ein Beispiel ist der kürzlich auf den Markt gebrachte Multifunktionsdrucker imageFORCE C7165, der zu 30 Prozent aus recyceltem Kunststoff besteht und mit einer Machine-Learning-Technologie von Canon ausgestattet ist, um Wartungsbedarfe vorherzusagen und den Bedarf an Vor-Ort-Einsätzen zu reduzieren. Außerdem bietet Canon Schulungen an, um Unternehmen bei der Optimierung ihrer Druckprozesse und der Abfallreduzierung zu unterstützen.
Lexmark baut Nachhaltigkeit auf drei Säulen

Michael Lang, Geschäftsführer Lexmark Deutschland (Bild: Lexmark)
»Das Thema Nachhaltigkeit ist in unserer DNA verankert«, erklärt Michael Lang, Geschäftsführer Lexmark Deutschland. »Über 90 Prozent unserer Geräte sind mit dem Blauen Engel ausgezeichnet und somit für einen geringen Energieverbrauch, wenig Emissionen und Langlebigkeit zertifiziert. Wir verfolgen einen ganzheitlicher Ansatz, der auf drei Säulen fußt: Nachhaltigkeit im Design, Effizienz in der Nutzung und Verantwortungsbewusstsein bei der Wiederverwertung beziehungsweise beim Recycling.«
So tauscht Lexmark im Rahmen des Smart Refresh-Programms nur die Geräte aus, die wirklich ausgetauscht werden müssen. Alle anderen bleiben vor Ort und arbeiten weiter. Sowohl für die Geräte, die auf eine Lebensdauer von sieben Jahren ausgelegt sind, als auch für die Druckerkassetten bietet der Hersteller Rücknahmeprogramme für die Wiederaufbereitung an. Toner-Kartuschen können bis zu zehn Mal wiederaufbereitet werden. Die Rückgabequote für Tonerkassetten und Druckgeräten liegt in Deutschland und USA bei 50 Prozent.
Bei den neu eingeführten A3-Geräten, der 9er-Serie, hat Lexmark den »Post-Consumer-Recycled« (PCR)-Kunststoffgehalt in den Geräten gesteigert. Er beträgt jetzt in der Spitze 73 Prozent nach Gewicht. Insgesamt liegen die Geräte in Sachen PCR-Content, Hardware und Verbrauchsmaterialien zusammen bei durchschnittlich 40 Prozent PCR-Anteil.
Kyocera verpackt klimafreundlich

Dietmar Nick, CEO von Kyocera Document Solutions Deutschland (Bild: Kyocera)
Auch Kyocera achtet bereits bei der Produktentwicklung auf eine möglichst geringe Umweltbelastung. »Unsere Drucker und Multifunktionsgeräte sind energieeffizient, und bei ihrer Herstellung setzen wir zunehmend recycelte Materialien ein«, äußert Dietmar Nick, CEO von Kyocera Document Solutions Deutschland. »Zusätzlich investieren wir in ein zertifiziertes Klimaschutzprojekt, um unsere Kyocera Originaltoner CO2-kompensiert anzubieten.« Selbst bei der Verpackung wird auf die Ökobilanz geachtet: Kyocera setzt auf Recycling-Kartonage und verzichtet auf Styroporschaum. Dafür wurde der Hersteller 2024 mit dem WORLDSTAR-Award der World Packaging Organization ausgezeichnet.
Ziel von Kyocera ist es auch, mittels Softwarelösungen Unternehmen dabei zu unterstützen, ihre Dokumentenprozesse zu optimieren und den Papierverbrauch zu reduzieren. Bei der Automatisierung von Workflows spielt Künstliche Intelligenz (KI) eine entscheidende Rolle. Intelligente Multifunktionssysteme können gescannte Dokumente durchsuchbar machen oder schwer lesbare Textpassagen nachschärfen.
Künstliche Intelligenz pusht mehrere Druckerthemen
Dass sich KI derzeit sogar »in rasantem Tempo zu einer Kernkomponente der Druckindustrie entwickelt«, glaubt Lang, der weiter ausführt: »Im kommenden Jahr ist mit einer noch stärkeren Integration von KI in verschiedene Funktionen zu rechnen. Vorausschauende Wartung – Predictive Maintenance – und automatisiertes Nachfüllen von Verbrauchsmaterialien sind schon seit mehreren Jahren Standard in der Branche. Künftig wird KI eine noch größere Rolle in der Designphase spielen und Drucker für Langlebigkeit und Wartungsfreundlichkeit optimieren.«
Auch die Bildoptimierung werde dank KI weiter Fortschritte machen, da KI-gescannte Dokumente und Marketingmaterialien eine sehr hohe Auflösung haben können, die präzisere Ausdrucke erlaubt. Zudem wird die Erstellung und Übersetzung von Inhalten durch generative KI vereinfacht. Hiervon profitiert beispielsweise der Lexmark Translations Assistant, der Übersetzungen direkt auf dem Druckgerät in über 100 Sprachen ermöglicht. Vorhersagende Diagnosen – Predictive Diagnostics – lassen sich weiter verfeinern und minimieren die Ausfallzeiten durch proaktives Melden potenzieller Probleme.
Eine der Kernaufgaben von KI kann außerdem sein, dass sie die Sicherheit von Druckern erhöht, indem sie kontinuierlich die Netzwerkaktivität auf verdächtiges Verhalten überwacht. Ebenso hat die Cloud-Technologie das Potenzial, die IT-Sicherheit erheblich zu verbessern. Wichtige Firmware-Updates lassen sich weltweit in Echtzeit remote implementieren, wodurch die Geräte stets auf dem neuesten Stand bleiben.
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